WKK - Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide

Wedel-Schulauer Tageblatt vom 16.01.2025, S. 31 (Tageszeitung / täglich außer Sonntag, Pinneberg)

        
Rubrik im PS:6K-Klinikverbund Schleswig-Holstein – WKK - Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide
Auflage:1.600
Reichweite:3.728
Ressort:Aus der Region

Vorsorge rockt: Patientennetzwerk gegründet

Ziel: Krebs verhindern und Menschen mündig machen – auch das Wacken Open Air ist mit im Boot

Ludger Hinz

Der Brunsbütteler Künstler Jens Rusch (74) setzt sich als selbst Betroffener bereits seit Jahrzehnten für die Unterstützung von Krebspatienten ein. Auf seine Initiative hin ist kürzlich der Verein Netzwerk Patientenkompetenz gegründet worden, der nun von den Beteiligten im Westküstenklinikum (WKK) in Brunsbüttel vorgestellt wurde. Dieser soll im Zusammenwirken mit dem Wacken Open Air (WOA) unter dem Motto "Vorsorge rockt" Ruschs angestoßene Arbeit übernehmen und in Zukunft weiter führen.

Der Künstler schilderte die Beweggründe für die Gründung des Vereins und seine Zusammenarbeit mit dem WOA sowie den drei Kliniken in Itzehoe, Brunsbüttel und Heide: Nach einem leichten Schlaganfall vor einem Jahr habe er gemeinsam mit WKK-Pressesprecher Sebastian Kimstädt überlegt, "dass sich nicht 20 Jahre Vorarbeit einfach in Luft auflösen dürften". Sie wollten die Menschen mündig machen und in Hinsicht auf ihre Krankheit eigene Entscheidungen treffen lassen.

Darmkrebsprävention beim Metal-FestivalEiner der zwei Vorsitzenden ist Martin Blümke, Geschäftsführer der Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel. Er stellte heraus: "Wir sind damit konfrontiert, Erkrankungen immer erst zu heilen, wenn das Problem schon da ist." Das Gesundheitssystem müsste aber den Fokus dahin lenken, die Krankheit selbst zu vermeiden und besonders den Darmkrebs möglichst frühzeitig verhindern. Auch Jens Reimer, stellvertretender Ärztlicher Direktor am Klinikum Itzehoe und der andere Vorsitzende, warnte: "Unser Ziel muss es sein, gesundheitsbewusstes Verhalten zu verstärken durch Ernährung, Bewegung, gesunden Schlaf und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Substanzen wie Alkohol und Tabak."

Man müsse sich auf die Menschen konzentrieren, die noch gesund sind, bei denen sich die Krankheiten aber noch entwickeln können, so Thomas Thomsen, Klinikleiter in Brunsbüttel, der als Regionalvertreter für die Stiftung Lebensblicke in der Darmkrebsprävention tätig ist. Es sei eine jahrzehntelange Entwicklung beim Darmkrebs, bis ein kleiner Polyp wächst und bösartig ist. Die Vorsorgearbeit fließe auch bei der Arbeit im Informationspavillon auf dem WOA ein.

Um die Aufklärung im wahren Wortsinn greifbar zu machen, stellten die Beteiligten ein großes Darmmodell vor. Das hatte der Künstler Reiner Götsche im Auftrag der Wattolümpiade, die 2024 letztmalig ausgetragen worden war, geschaffen; unter fachlicher Überwachung von Thomsen. Man kann das Modell öffnen, hinein schauen, ertasten und die relevanten Komponenten per Hand herausnehmen – und es wird auch beim Metal-Festival im Sommer in Wacken zu sehen sein.