Pressespiegel vom 16.05.2025

Inhaltsverzeichnis

Hochschule / Rektorat / Hochschulpolitik

17. Wissenschaftsforum der Mobiliät: Starker Einstieg

VISION mobility Online am 15.05.2025

"Offen im Denken" ist das Motto der Uni Duisburg-Essen, was immer wieder mit dem Wissenschaftsforum der Mobilität bewiesen wird - auf offene und erfreulich kritische Art. Die Anfangsssession könnte man überschreiben mit: Zukunft gestalten heißt Konflikte aushalten - und größer denken.

Fotostrecke: 17. Wissenschaftsforum der Mobiliät: Starker Einstieg

VISION mobility Online am 15.05.2025

Vorbereitung für Radschnellweg (RS1): Straßen. NRW zählt Tiere

Hellweger Anzeiger, Bergkamen (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 17 ● Auch in: Hellweger Anzeiger, Kamen

"Auf einer Länge von rund sieben Kilometern wurden vier Abschnitte des RS1 in den Städten Mülheim an der Ruhr, Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund fertiggestellt. Zudem ist die etwa zehn Kilometer lange Modellstrecke vom Hauptbahnhof in Mülheim a.d.R. bis zur Universität Duisburg/Essen in Essen befahrbar."

Läufe: Das sind die weiteren Highlights der Saison in Essen, Bottrop und Mülheim

WAZ Online am 15.05.2025

Neben den beiden Hauptläufen finden ab 12 Uhr noch viele Kinderläufe statt. Außerdem werden bei den beiden Hauptläufen die Universitätsmeisterschaften der Uni Duisburg-Essen ausgetragen.

Ingenieurwissenschaften

Autos, ÖPNV, Fahrrad: Wie kann moderne Mobilität in Duisburg gelingen?

WDR 4 Online am 15.05.2025

Die Bedürfnisse der Menschen in großen Städten wie Duisburg sind vielseitig, teilweise konträr. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist eine große Herausforderung, sagt Prof. Dr. Heike Proff von der Uni Duisburg-Essen. Sie organisiert das Wissenschaftsforum Mobilität in Duisburg mit.

Informatik

Perfekte Liebe? – Wie gefährlich sind KI-Beziehungen?

SWR Fernsehen BW Report Mainz (TV) 15.05.2025 ● Auch in: SR Fernsehen Report Mainz • SWR Fernsehen RP Report Mainz

Mit KI-Tools können die Menschen heute ganz einfach virtuelle Partnerinnen und Partner erstellen. Jessica Szczuka Medienpsychologin an der Uni Duisburg-Essen äußert sich zu dem Thema.

Naturwissenschaften / Medizin

Die Erwartung an eine Therapie beeinflusst Schmerzempfinden

Kurier, Bundesländerausgabe (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 24

Jetzt ergab eine Studie der Uni Duisburg-Essen: Eine negative Erwartung, was den Effekt einer Therapie betrifft, hat stärkeren und anhaltenderen Einfluss auf das Schmerzempfinden als eine positive Erwartung.

Was wir erwarten, beeinflusst, wie wir Schmerz empfinden

Quintessence Publishing Deutschland (Internet-Publikation) am 15.05.2025

Eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen (UDE), veröffentlicht im Journal eLife, zeigt: Negative Erwartungen verstärken Schmerzen deutlicher und wirken nachhaltiger, als positive Erwartungen Schmerzen lindern. Dieses Ergebnis hat große Bedeutung für die Kommunikation zwischen Behandelnden und Patientinnen und Patienten.

Die Macht der Erwartung: Wie Placebo und Nocebo sogar Gesunde beeinflussen

gesundheit.com am 15.05.2025

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Bingel an der Universitätsmedizin Essen untersuchte, wie negative Erwartungen Schmerzen verstärken können.

Diabetes: Forscher wollen Blutzucker künftig ohne Pieks messen

WAZ Online am 16.05.2025 ● Auch in: NRZ Online

Die Messung des Blutzuckergehalts ist für Diabetiker ständige Routine. Sie könnte schon bald für viele Millionen Betroffene deutlich leichter und billiger werden. An der Universität Duisburg-Essen (UDE) arbeitet eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Daniel Erni und Dr. Mandana Jalali an einem Gerät, das gerade so groß wie ein Schlüsselanhänger ist.

Klassifizierung und Ergebnisse des "distal stent graft-induced new entry" nach der Frozen-Elephant-Trunk-Operation

SpringerMedizin.de am 15.05.2025

In der Studie wurden 512 Patient:innen, die zwischen 2005 und 2024 an dem Universitätsklinikum Essen mittels der FET-Technik operiert wurden, retrospektiv analysiert, mit dem Ziel, Inzidenz, Ergebnisse und unterschiedliche Erscheinungsformen von dSINE zu untersuchen.

11,6 Millionen Euro für mehr Nachhaltigkeit

BIOspektrum (Fachzeitschrift) vom 15.05.2025, S. 8

Jetzt wurden neue Projekte bewilligt: -HotCircularity - Harnessing thermophilic Archaea for production of biodegradable alternatives to microplastics from biodiesel waste byproducts, Universität -Duisburg-Essen, TU Wien

Generelles Autobahn-Tempolimit: Warum es laut einem Verkehrsforscher sogar risikoreich sein kann

24Auto (Internet-Publikation) am 16.05.2025

Der renommierte Verkehrsforscher Professor Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen widerspricht der Annahme, dass ein generelles Tempolimit Staus reduzieren würde: "Das ist eines der größten Märchen, die kursieren. Tempolimit und Stau haben keinen echten Zusammenhang", erklärt Schreckenberg im Interview mit IPPEN.MEDIA, das Sie hier ausführlich bei 24auto.de lesen können.

Hamburg: Prof. Schöbel über Schlafstörungen und digitale Therapie

shz.de am 15.05.2025

Unser Schlaf ist seine Berufung. Und wenn wir nicht schlafen können, weiß er Rat: Prof. Dr. med. Christoph Schöbel (43) ist Deutschlands erster Professor für Schlaf- und Telemedizin. Neben seiner Professur an der Universität Duisburg-Essen ist er Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin an der Ruhrlandklinik Essen.

Geisterbaustellen auf Autobahnen: Was wirklich dahintersteckt

shz.de am 15.05.2025

Anruf bei Michael Schreckenberg, Professor an der Universität Duisburg-Essen. Wie schätzt er das Thema Geisterbaustellen ein?

Wirtschaftswissenschaften

THEMA DES TAGES

Sollten Patienten bestimmte Medikamente selbst finanzieren?

Welt Bundesausgabe, Die (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 2-3 ● Auch in: WELT+

Jürgen Wasem, 65, ist Professor für Medizinmanagement an der Universität Duisburg-Essen und gilt als einer der renommiertesten Gesundheitsökonomen Deutschlands.

Geisteswissenschaften / Gesellschaftswissenschaften / Politikwissenschaften / Bildungswissenschaften

Studie zu CO2-neutralen Gebäuden: Sozial gerechte Sanierung

BAUEN + (Fachzeitschrift) vom 15.05.2025

Sozial gerechte Sanierung Energetische Sanierungen in doppeltem Tempo und der Verzicht auf ressourcenintensiven Neubau sind nötig, um den Gebäudesektor in Deutschland bis 2050 unabhängig von Energien aus fossilen Quellen zu gestalten. Das sind die Ergebnisse einer Studie unter Leitung des Instituts für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen, an der auch die Universität Linz beteiligt war.

Neue Tiegelschule soll 2026 öffnen

T-Online.de am 15.05.2025

Die Tiegelschule entsteht an der Tiegelstraße 29 und wird eng mit der Universität Duisburg-Essen zusammenarbeiten.

Bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen

PTA Forum (Pharmazeutische Zeitung) (Supplement) vom 15.05.2025, S. 56

Der chronische Charakter der Beschwerden fördere bei den Betroffenen ein ausgeprägtes Gefühl der Hilflosigkeit, so Psychologin Prof. Dr. Silja Bellingrath, Universität Duisburg-Essen.

1000 Anrufe voller Verzweiflung

Dithmarscher Landeszeitung (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 18 ● Auch in: Brunsbütteler Zeitung • Dithmarscher Kurier • Marner Zeitung

Hinzu kommt, dass Frauen nach wie vor die "Familienstütze" sind, so Schmidt. Das mache sich unter anderem im Aufwand bemerkbar. In einer repräsentativen Onlinebefragung, die das Institut Arbeit und Qualifikation für die Bertelsmann-Stiftung durchgeführt hat, gaben Frauen an, 27,5 Stunden pro Woche in die Kinderbetreuung zu investieren.

Friedensgipfel in Istanbul

RTL Aktuell (TV) 15.05.2025

Es wird über den Friedensgipfel in der Türkei berichtet. Dabei haben sich der ukrainische und der türkische Präsident getroffen und der russische Präsident Putin ist nicht erschienen. Tobias Debiel von der Uni Duisburg-Essen kommentiert das Treffen.

Istanbul-Gespräche - was für einen Durchbruch nötig ist

n-tv Online am 15.05.2025

Kann Merz Kanzler?

Deutschlandfunk Kultur (Radio) 14.05.2025

Friedrich Merz hält seine erste Regierungserklärung im Bundestag als neuer Bundeskanzler. Doch welche Eigenschaften sind für das Amt des Kanzlers entscheidend? Darüber spricht der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Blätte von der Universität Duisburg-Essen.

Artikel

Hochschule / Rektorat / Hochschulpolitik

VISION mobility Online am 15.05.2025

17. Wissenschaftsforum der Mobiliät: Starker Einstieg

"Offen im Denken" ist das Motto der Uni Duisburg-Essen, was immer wieder mit dem Wissenschaftsforum der Mobilität bewiesen wird - auf offene und erfreulich kritische Art. Die Anfangsssession könnte man überschreiben mit: Zukunft gestalten heißt Konflikte aushalten - und größer denken.

Zum Originalbeitrag

Starke Podiumsdiskussion mit Zukunftsforscher Lars Thomsen, Prof. Dr. Michael Roos von der Uni Bochum, Prof. Dr. Margret Borchert von der Uni Duisburg-Essen, Roland Werner von Uber und Utz Rachner von SAIC Maxus. Die Ansage war klar: Machen! | Foto: G. Soller

Zum 17. Mal organisiert Prof. Dr. Heike Proff im Namen der Uni-Duisburg-Essen das Wissenschaftsforum. Es adressiert die Herausforderungen der Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. 2025 unter dem Motto: "Solving Conflicts on the way to sustainable mobility."

Womit sie sich mit ihrem Team bewusst traut, Konflikte zu adressieren, um dann auch Lösungen dafür anzubieten. Und bei der Auftaktveranstaltung zeigt sich schnell: Die oben genannten Herausforderungen der Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zu komplex, als dass sie allein von der Politik gelöst werden könnten. Entscheidungen, die heute Politiker treffen, müssten stattdessen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam getragen werden. Das findet zumindest Zukunftsforscher Lars Thomsen, schon immer bekannt dafür, klare Ansagen zu machen. Doch stattdessen würde "viel zu lang über Probleme diskutiert und viel zu wenig getan", wie Zukunftsforscher Lars Thomsen pointiert formuliert.

Der Wandel ist größer als eine einzelne Branche

Wir stehen vor einem Wandel, der größer ist als jede einzelne Branche: Die Zeit der linearen Planung ist laut Thomsen vorbei - Innovation geschieht in Sprüngen. Es geht nicht mehr darum, bestehende Systeme zu optimieren, sondern darum, neue Denkweisen zuzulassen. Magie entsteht, wenn Disziplinen aufeinandertreffen, wenn Technik, Gesellschaft und Politik sich vernetzen. "Viele Probleme lassen sich nur im Schulterschluss lösen", betont Prof. Dr. Andrea Kienle vom NRW-Wissenschaftsministerium - Mobilität etwa betrifft alle: Städte und ländliche Räume, Wirtschaft und Menschen.

In Konflikten liegt auch das Potenzial für Lösungen

Doch die Realität ist konfliktreich: Zielkonflikte zwischen Flächennutzung, Planungssicherheit und Flexibilität, Kostenumlagen und Datenbereitstellung prägen die Debatten. Dabei ist die Ambiguität kein Hindernis, sondern ein Schlüssel. Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Uni Duisburg-Essen und damit auch Gastgeberin des hochkarätig besetzten Mobilitätsforums, erklärt:

"Man muss verdauen, dass es Konflikte gibt - aber genau darin liegt auch das Potenzial für Lösungen."

Thomsen ruft anschließend einmal mehr dazu auf, radikal neu zu denken, wie er und seine Brüder es am Mittagstisch von seiner Mutter, einer Kindergärtnerin lernten. Autonomes Fahren? Flugtaxis? Roboter, die das Kinderzimmer aufräumen? In Thomsens Kindheit noch Science-Fiction, heute Teil einer Realität, die sich gerade entfaltet. Während traditionelle OEMs in alten Denkstrukturen verharren, "erzählen Unternehmen wie Tesla neue Geschichten" - über Energie, Software und disruptive Geschäftsmodelle. Die Autoindustrie, sagt Prof. Dr. Michael Roos, vom Lehrstuhl für Makroökonomik an der Ruhr-Uni oin Bochum, zieht den Vergleich zu Gulliver: Die traditionellen Konzerne seien groß, aber unbeweglich. Doch die Zukunft gehöre laut Roos und Thomsen denen, die sich trauen, groß zu denken.

Ein Kernproblem laut Thomsen ist, das wir zu wenig lernen: Bildung ist kein abgeschlossener Prozess mehr, sondern ein permanenter Deep Dive. Was wir brauchen, ist nicht nur Technik, sondern Neugier, Mut und Kooperation. "Innovation ist nur ein Angebot", sagt Thomsen. Niemand kann Wandel verordnen, aber wir können ihn gestalten - mit Begehrlichkeiten statt nur Bedarf, mit einer gemeinsamen Vision.

Thomsen fordert echte Denkfabriken ohne Lobbyismus und nationale Einzelinteressen

Weshalb sich Thomsen einen neuen Ansatz wünscht: Er fordert Denkfabriken ohne Lobbyeinfluss oder nationale Einzelinteressen, die immer das große Ganze torpedieren. Mit dem richtigen Governance-Rahmen könnten Symbiosen zwischen KI, Robotik und menschlichem Gesetzdenken entstehen. Die kognitive Maschine - tatsächlich auch umgesetzt als humanoider Roboter ist keine Utopie mehr - sie ist Realität im Anflug.

Die Entwicklung der Batterietechnologie, von bidirektionalem Laden über alternative Materialien bis hin zu Energie-Ökosystemen, zeigt: Wer wagt, gewinnt. Das bestätigen auch Utz Rachner, country Manager Germany von SAIC Maxus Europe und Roland Werner, se. Director Head of Governmenr Affaiurs & Policy, DACH, Southern & Central Europe bei Uber, der selbst ein gehöriges Maß an politischem Background mitbringt. Er erklärt, dass sich die Menschen heute schon digital durch die Städte bewegen mit Leihrädern, ÖPNV oder Ride-Hailing. Und während man in Europa noch Projekte plane und ausschreibt, liefe in anderen Staaten bereits das zweite Update und man hätte die Beta-Version längst hinter sich gelassen, so Werner.

Was bedeutet das?

Der Strukturwandel braucht nicht nur Technik, sondern auch Haltung - und politische Courage. Denn nichts wäre gefährlicher, als darauf zu hoffen, dass alles wieder so wird, wie es einst war.

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VISION mobility Online am 15.05.2025

Fotostrecke: 17. Wissenschaftsforum der Mobiliät: Starker Einstieg

"Offen im Denken" ist das Motto der Uni Duisburg-Essen, was immer wieder mit dem Wissenschaftsforum der Mobilität bewiesen wird - auf offene und erfreulich kritische Art. Die Anfangsssession könnte man überschreiben mit: Zukunft gestalten heißt Konflikte aushalten - und größer denken.

Zum Originalbeitrag

Starke Podiumsdiskussion mit Zukunftsforscher Lars Thomsen, Prof. Dr. Michael Roos von der Uni Bochum, Prof. Dr. Margret Borchert von der Uni Duisburg-Essen, Roland Werner von Uber und Utz Rachner von SAIC Maxus. Die Ansage war klar: Machen! | Foto: G. Soller

Perfekte Gastgeberin: Prof. Dr. Heike Proff organisiert mit ihrem Team das Forum - mittlerweile das 17. | Foto: G. Soller

Begrüßung auch durch Prof. Dr. Barbara Albert, die Rektorin der Uni Duisburg-Essen

Mit an Bord - Tesla - auch im Freigelände, wo man Probefahrten anbot. | Foto: G. Soller

Die Elektromobilität von Stellantis vertrat die Ruhrdeich-Gruppe. | Foto: G. Soller

Hellweger Anzeiger, Bergkamen (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 17

Vorbereitung für Radschnellweg (RS1): Straßen. NRW zählt Tiere

Der RS1 ist so wichtig, dass sich die Landestraßenbauer um den Radweg kümmern sollen. Die brauchen erst einmal viel Zeit für die Vorbereitung. Sehr viel Zeit.

Wer wissen will, warum ein Projekt wie der Radschnellweg Ruhr (RS1) so lange dauert, für den lohnt ein Blick in das Amtsblatt der Stadt Bergkamen. Dort kündigt Straßen. NRW für den Abschnitt zwischen der Friedhofstraße in Kamen und dem Datteln-Hamm-Kanal in Bergkamen – nein, nicht etwa den Baubeginn – sondern die "Vorbereitung der Planung" an. Die dauert mindestens ein Jahr.

Begonnen haben die "Vorarbeiten" auf der Klöcknerbahntrasse laut Amtsblatt am 1. Mai 2025, enden werden sie am 30. April 2026. Diese Zeit benötigt Straßen. NRW, um "faunistische Kartierungen sowie Biotop- und Nutzungsstrukturkartierung" anzulegen.

Mit etwas einfacheren Worten: Die Landesstraßenhüter lassen zwölf Monate lang nachschauen, was am Rande der Trasse kreucht und fleucht.

Straßen. NRW will "ordnungsgemäß planen"

Das, so heißt es im Amtsblatt, sei notwendig, um den Radschnellweg "ordnungsgemäß planen zu können". Die Ergebnisse der Suche nach Brutvögeln, Säugetieren, Amphibien, Reptilien und ähnlichem Getier werden "für baurechtliche Gutachten dokumentiert". Gutachter brauchen in der Regel eine gewisse Zeit und wenn die abgelaufen ist, ist noch immer kein Zentimeter Radschnellweg zwischen Kamen und Bergkamen gebaut.

Somit sind bis auf Weiteres die einzigen, die von der RS1-Vorbereitung etwas mitkriegen, die Eigentümer der Grundstücke, die an der Klöcknerbahntrasse liegen: Die faunistischen Kartierer werden sie betreten. Eine Liste der betroffenen Grundstücke findet sich im Amtsblatt, das auf der Homepage der Stadt Bergkamen veröffentlicht ist.

Radweg wird behandelt wie Landesstraße

Straßen. NRW ist für den RS1 zuständig, weil das Land NRW die Bedeutung des geplanten Radweges hervorheben will: Er werde damit den Landesstraßen gleichgestellt, so die Argumentation. Allerdings muss der RS1 einen ähnlich komplizierten und langwierigen Planungsprozess durchlaufen.

Die Idee für den RS1 stammt aus dem Jahr 2010, 2014 gab es eine Machbarkeitsstudie. Seit 2016 liegt die Verantwortung in den Händen von Straßen. NRW.

Und so richtig viel ist seitdem auf den über 100 Kilometern, auf denen der Radweg durch das Ruhrgebiet führen soll, nicht passiert, wie dem Projektüberblick auf der Website von Straßen. NRW zu entnehmen ist.

"Auf einer Länge von rund sieben Kilometern wurden vier Abschnitte des RS1 in den Städten Mülheim an der Ruhr, Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund fertiggestellt. Zudem ist die etwa zehn Kilometer lange Modellstrecke vom Hauptbahnhof in Mülheim a.d.R. bis zur Universität Duisburg/Essen in Essen befahrbar."

WAZ Online am 15.05.2025

Läufe: Das sind die weiteren Highlights der Saison in Essen, Bottrop und Mülheim

Zum Originalbeitrag

Region. Von Marathon bis Ultralauf: 2025 bietet in Essen, Bottrop und Mülheim noch viele spannende Lauf-Events. Hier kommen Infos zu Terminen, Strecken oder Startgebühren.

Die ersten großen Laufveranstaltungen in der Region sind dieses Jahr bereits über die Bühne gegangen. Aber 2025 wartet noch mit vielen Möglichkeiten für Laufsportler auf, um in großen Teilnehmerfeldern an den Start zu gehen und neue persönliche Bestzeiten zu erreichen. Eine Auswahl der weiteren Höhepunkte an Laufveranstaltungen in Essen, Bottrop und Mülheim.

Läufe in Essen 2025: Allbaulauf und Marathon am Baldeneysee

Am 24. Mai gibt es ebenfalls einen Lauf für die ganze Familie in Essen-Altendorf. Dann richtet das Starlight Team Essen wieder den Allbaulauf aus. Auf einer 5 bzw. 10 km Runde geht es auch dieses Jahr wieder rund um den Niederfeldsee und durch den Krupppark.

Neben den beiden Hauptläufen finden ab 12 Uhr noch viele Kinderläufe statt. Außerdem werden bei den beiden Hauptläufen die Universitätsmeisterschaften der Uni Duisburg-Essen ausgetragen. Die Startgebühren betragen dieses Jahr 12€ je Teilnehmer. Die Startgebühren der Bambini- und Grundschulläufe übernimmt traditionell die Firma Allbau. Anmeldungen können bis zum 19. Mai HIER vorgenommen werden.

Für Profis und ambitioniertere Läufer ist natürlich wieder der Westenergie Marathon Essen am Baldeneysee ein Pflichttermin 2025. Einer der größten Läufe der Region findet dieses Jahr am 12. Oktober zum 63. Mal in Essen statt. Anmeldungen sind ab sofort auf der Homepage des Essener Marathons möglich.

Statt der kompletten Marathon-Distanz kann am Baldeneysee auch wieder "nur" die Seerunde oder in der Staffel gelaufen werden. Die Anmeldegebühren belaufen sich bis zum 15. Mai für den Marathon noch auf 45, für die Seerunde auf 24 und die Staffel auf 70 Euro. Dann steigen die Preise sukzessive bis zum Tag des Essener Marathons um bis zu 30 Euro. Mindestalter für den Marathon ist der Geburtsjahrgang 2007, für die Seerunde 2009 und die Staffel 2011.

Laufveranstaltungen Bottrop 2025: Traditioneller Herbstwaldlauf und Ultralauf Festival

In Bottrop ist das Organisationsteam von Adler-Langlauf 2025 erneut ganz vorne dabei, wenn es um die beliebtesten Laufsport-Events in der Stadt geht. Darunter vor allem im Herbst, am. Die Strecken starten 2025 erneut im Jahnstadion und verlaufen, je nach Länge, über den Stadtgarten bis in den Kölnischen Wald hinein. Traditionell werden wieder 50, 25, 10 oder 6,5 Kilometer gelaufen. Die 50 Kilometer können auch in der Staffel gelaufen werden. Bis zum 31. Mai betragen die Teilnahmegebühren je nach gewünschter Lauflänge 15 bis 39 Euro bzw. 71 für die Staffel, Anmeldungen sind HIER möglich. 2024 nahmen über 1.100 Läufer am Bottroper Herbstwaldlauf teil.

Vor dem Herbstwaldlauf können sich aber vor allem noch ganz taffe Laufsportler auf das Bottroper Ultralauf Festival freuen, das am 30. und 31. August 2025 im Batenbrockpark stattfinden wird. Anmeldungen dafür nimmt der Adler-Langlauf Bottrop e.V. bereits auf seiner Webseite entgegen. Das Ultralauf Festival in Bottrop bietet verschiedene Möglichkeiten, darunter einen 24-Stunden-Lauf, der am 30. August 2025 um 11 Uhr am Bürgerhaus Batenbrock startet. Die Teilnahmegebühr beträgt 75€ bis zum 30. Mai (Nachmeldungen werden teurer). Das Teilnehmerlimit sind 220 Starter, die 24 Stunden können auch in der Staffel mit bis zu 10 Läufern absolviert werden.

Daneben wird am 30. August 2025 um 12 Uhr auch ein 6-Stunden-Lauf starten. Hier beträgt die Teilnahmegebühr 50€ bis zum 7. August (Nachmeldungen 75€). Das Teilnehmerlimit sind 100 Starter, auch hier kann in der Staffel gelaufen werden. Um 10:50 Uhr beginnt zuvor schon der Halden-Backyard. Dabei geht es um Ausdauer. Wiederholend muss eine Strecke von 6,25 km in je max. 60 Minuten (max. 24 Runden) absolviert werden. Alle Läufer, die unter der Zeit bleiben, qualifizieren sich für die nächste Runde, am Ende bleibt ein Gewinner übrig. Der Lauf ist auf 150 Teilnehmer limitiert und kostet bis zum 30. Mai 75€ Anmeldegebühr. Es werden auch kürzere und günstigere Varianten angeboten. Detaillierte Infos gibt es auf der Seite von Adler-Langlauf Bottrop.

Laufveranstaltungen 2025 in Mülheim: Ruhrauenlauf und Nachtlauf "Runschnellweg"

Nach fünf Jahren Pause aus diversen Gründen fand der Ruhrauenlauf des TSV Viktoria Mülheim 2024 endlich wieder statt. Der Popularität des Laufs schien die Unterbrechung keinen Abbruch getan zu haben. Fast 200 Starterinnen und Starter im Hauptlauf, strahlende Sonne und beeindruckende Leistungen ließen den 26. Ruhrauenlauf in Mülheim wieder zu einem vollen organisatorischen und sportlichen Erfolg werden.

Für das Team vom TSV Viktoria Mülheim stand danach schnell fest, dass die Laufveranstaltung nicht wieder einschlafen, sondern wie gewohnt in einem jährlichen Rhythmus stattfinden soll. Die 27. Ausgabe ist für den 30. August 2025 ab 12 Uhr rund um den Mülheimer Wasserbahnhof ( Start und Ziel: Sportanlage Mintarder Straße) geplant. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Die Startgelder (pro Person, inkl. Funktionsshirt) für den Mülheimer Ruhrauenlauf 2025 betragen: 3€ für den Bambini-Lauf, 7€ für den Schülerlauf, 14€ für die 5 Kilometer und 20€ für den 10-km-Hauptlauf (bis zum 20. Juli, ab dann teurer).

Erstmals in 2025: Neuer "Luftschifflauf" auf dem Flughafen Essen/Mülheim

Der ganz neue "Luftschifflauf" findet 2025 erstmalig auf dem Gelände des Flughafens Essen/Mülheim statt. Am 4. Oktober ab 15 Uhr haben Läuferinnen und Läufer dann die Gelegenheit dort ihre Runden zu drehen, wo sonst Flugzeuge starten und landen - vor der Kulisse des beeindruckenden Luftschiffhangar.

Die möglichen Strecken reichen vom 400m-Bambini-Lauf über den 3000m-Schülerlauf bis zu den 10km-Haupt- und Staffelläufen. Die Gebühren betragen pro Person 5 bis 18€. Eine Staffel für die viermal 2,5km anzumelden kostet 30€. Anmeldungen sind HIER bereits möglich, die Startplätze auf 1.000 limitiert.

Später im Mülheimer Laufkalender wird der "Runschnellweg" wieder ein Highlight sein. Der Nachtlauf über Radschnellweg Ruhr (RS1), organisiert von Laufsport Bunert, lockte letztes Jahr 2200 Läufer an und startet 2025 am 8. November. Er kann als Halbmarathon, 10 km oder 5 km gelaufen werden. Das Besondere daran: Der Lauf startet bei Dämmerung und endet im Dunkeln. Das Tragen einer Stirnlampe ist Pflicht.

Die Startzeiten sind für die 5 km um 17:15 (die drei Minuten später auch im "Family-Modus" absolviert werden können) und für die 10 km und den Halbmarathon um 18:15 Uhr. Start und Ziel ist auf dem Gelände der Hochschule Ruhr West in Mülheim, die längste Distanz führt bis nach Essen-Altendorf. Eine Anmeldung zum Runschnellweg kostet 18€ für die 5 km, 28€ für die 10 km und für den Halbmarathon 45€. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen im Family-Modus 8€.

Ingenieurwissenschaften

WDR 4 Online am 15.05.2025

Autos, ÖPNV, Fahrrad: Wie kann moderne Mobilität in Duisburg gelingen?

Zum Originalbeitrag

Stand: 15.05.2025, 11:49 Uhr

Mobilität soll sozial, nachhaltig und ökonomisch sein. Aber wie geht das? Das wollen über 400 Expertinnen und Experten beim 17. Mobilitätsforum im City Palais Duisburg besprechen. Denn die Bedürfnisse aller zu vereinen, ist eine Mammutaufgabe.

Von Vanessa Wiebe

Mehr ÖPNV, mehr Grünflächen, mehr Parkplätze, mehr Elektro-Ladesäulen. Die Bedürfnisse der Menschen in großen Städten wie Duisburg sind vielseitig, teilweise konträr. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist eine große Herausforderung, sagt Prof. Dr. Heike Proff von der Uni Duisburg-Essen. Sie organisiert das Wissenschaftsforum Mobilität in Duisburg mit.

Wie kann Mobilität sozial, wirtschaftlich und nachhaltig werden?

Über 400 Expertinnen und Experten nehmen sich dieser Herausforderung an. Im CityPalais Duisburg wird diskutiert, wie Mobilität zum alle Bedürfnisse abdecken, zum anderen aber wirtschaftlich und nachhaltig sein kann. " Da ist man in den letzten Jahren nur schlecht vorangekommen ", meint Heike Proff.

Ein großer Punkt, an dem es hapert: " Verkehrsanbieter müssten viel besser zusammenarbeiten. Gemeinsam an Konzepten arbeiten, damit Mobilität effizienter und attraktiver wird. " Verkehrgesellschaften von Nachbarstädten könnten zum Beispiel mehr Daten miteinander austauschen, um effizientere Fahrpläne auszuarbeiten.

Streit um Parkplätze Hamborner Altmarkt

Ein beispielhafter Blick auf den Hamborner Altmarkt zeigt, wie verschiedene Interessen aneinander geraten. Die Stadt plant, von rund 280 Parkplätzen 90 zu streichen. Es soll stattdessen grüner werden, mit Aufenthaltsqualität. Für die Geschäftsleute eine Katastrophe. Gerade beim Einkauf und Arztbesuch würden die Menschen direkt vor der Tür parken wollen.

Über dieses Thema berichten wir am 15.05.2025 auch im WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg, 19.30 Uhr.

Quellen

  •  Prof. Dr. Heike Proff - Universität Duisburg-Essen
  •  Werbering Marxloh

Informatik

SWR Fernsehen BW Report Mainz (TV) 15.05.2025

Perfekte Liebe? – Wie gefährlich sind KI-Beziehungen?

Suchbegriff: Universität Duisburg-Essen

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Report Mainz: Er sieht perfekt aus, ist immer für dich da und widerspricht nie. Der perfekte Freund. Doch was, wenn er gar nicht echt ist, sondern ein Bot? Mit KI-Tools können wir heute ganz einfach virtuelle Partnerinnen und Partner erstellen. Jessica Szczuka Medienpsychologin an der Uni Duisburg-Essen äußert sich zu dem Thema.

Naturwissenschaften / Medizin

Kurier, Bundesländerausgabe (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 24

Die Erwartung an eine Therapie beeinflusst Schmerzempfinden

Nocebo versus Placebo. Eine negative Erwartungshaltung zu einer Behandlung hat mehr Auswirkungen als eine positive.

Der Glaube kann Berge versetzen – in der Medizin kann der Glaube an die Wirksamkeit einer Therapie Mechanismen im Körper aktivieren, die den Erfolg einer Behandlung verstärken. "Man kann dies auch als eine Art ,körpereigene Apotheke‘ beschreiben", so das Team des deutschen Forschungsverbundes "Treatment Expectation" ("Behandlungserwartung").

"Mit bildgebenden Verfahren lässt sich zeigen, dass dabei bestimmte Areale im Gehirn – z. B. schmerzlindernde Systeme – aktiviert werden." Was Patientinnen und Patienten von einer Schmerztherapie erwarten, beeinflusst, wie stark sie den Schmerz nach der Durchführung einer Therapie empfinden. Jetzt ergab eine Studie der Uni Duisburg-Essen: Eine negative Erwartung, was den Effekt einer Therapie betrifft, hat stärkeren und anhaltenderen Einfluss auf das Schmerzempfinden als eine positive Erwartung.

104 gesunde Freiwillige wurden jeweils 20 Sekunden langen Hitzereizen ausgesetzt. Eine – scheinbare – viersekündige Nervenstimulation vorab sollte die Schmerzintensität beeinflussen, wurde den Teilnehmenden gesagt (tatsächlich war sie wirkungslos). Eine niedrige Frequenz sollte die Schmerzen lindern, eine hohe verstärken und eine dritte neutrale Frequenz nicht beeinflussen, wurde den Probanden vermittelt. Anschließend mussten sie die Intensität der Schmerzreize (Skala von 0 bis 100) bewerten.

Macht der Kommunikation

Im Durchschnitt bewerteten die Teilnehmenden die Schmerzintensität bei einer negativen Erwartung zum Effekt der Nervenstimulation um rund elf Prozent höher als bei der angeblich neutralen Frequenz.

Eine positive Erwartung hingegen verringerte die Bewertung der Schmerzintensität nur um circa vier Punkte. Der Effekt der negativen Erwartung war also doppelt so groß wie jener der positiven.

Eine Woche später wurde das Experiment wiederholt: Wiederum war der Effekt negativer Erwartungen ("Nocebo-Effekt") doppelt so groß wie der Effekt positiver Erwartungen ("Placebo-Effekt").

Eine Rolle spielt das aber nicht nur bei solchen Experimenten mit Scheintherapien, sondern auch bei Behandlungen mit wirksamen Therapien: "Im Alltag konzentrieren wir uns oft darauf, positive Erwartungen zu fördern. Unsere Studie zeigt jedoch, dass es mindestens genauso wichtig ist, unbeabsichtigte negative Erwartungen zu vermeiden", sagt Studienleiterin Ulrike Bingel, Leiterin des interdisziplinären Zentrums für Schmerzmedizin am Uni-Klinikum Essen. Angehörige von Gesundheitsberufen sollten sich bewusst sein, dass die Art und Weise, wie sie über Behandlungen informieren, die Reaktion der Patientinnen und Patienten darauf stark beeinflussen kann – im positiven wie im negativen Sinne.

Alleine die Erwartung eines Patienten, dass die Einnahme eines Medikaments seine Schmerzen lindern wird, führt in dessen Gehirn zur Ausschüttung schmerzlindernder Substanzen, körpereigener Opioide. Diese können die Weiterleitung des Schmerzreizes im Rückenmark verändern – und die Schmerzen lassen nach.

Quintessence Publishing Deutschland (Internet-Publikation) am 15.05.2025

Was wir erwarten, beeinflusst, wie wir Schmerz empfinden

Schmerz-Studie: Negative Annahmen sind hartnäckiger als Placebo-Effekte

Eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen (UDE), veröffentlicht im Journal eLife, zeigt: Negative Erwartungen verstärken Schmerzen deutlicher und wirken nachhaltiger, als positive Erwartungen Schmerzen lindern. Dieses Ergebnis hat große Bedeutung für die Kommunikation zwischen Behandelnden und Patientinnen und Patienten.

Zum Originalbeitrag

Das Forschungsteam um Prof. Ulrike Bingel an der Medizinischen Fakultät der UDE untersuchte 104 gesunde Freiwillige, die kurzfristigen Hitzeschmerzen ausgesetzt wurden. Dabei wurden die Erwartungen und Behandlungserfahrungen der Teilnehmenden an eine scheinbare Nervenstimulation (sogenannte Sham Stimulation) gezielt beeinflusst und dann untersucht, wie stark sich diese auf nachfolgende Testphasen am selben Tag und nach einer Woche auswirkt. In den Testphasen erhielten die Teilnehmenden gleich starke Schmerzreize, aber verbunden mit unterschiedlichen Erwartungen - positiven, negativen, oder neutralen. Die Schmerzreize wurden auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet.

Der Mensch rechnet eher mit dem Schlimmsten

Das spannende Ergebnis: Eine negative Erwartung hatte einen stärkeren und anhaltenderen Einfluss auf das Schmerzempfinden als eine positive Erwartung. Im Durchschnitt bewerteten die Teilnehmenden Schmerzen während einer negativen Erwartung um rund 11 Punkte höher als in der Kontrollbedingung. Positive Erwartung hingegen reduzierte die Schmerzbewertung nur um gut 4 Punkte. Der Effekt der negativen Erwartung war also doppelt so groß wie der von positiver Erwartung - bei sonst experimentell identischen Bedingungen.

In der zweiten Sitzung eine Woche später erhielten wieder alle Personen den gleichen Schmerzreiz. Der Effekt blieb ähnlich: Der Nocebo-Effekt führte dazu, dass der Schmerz um rund 9 Punkte höher bewertet wurde als in der Kontrollgruppe. Der Placebo-Effekt führte dazu, dass der Schmerz um 4,6 Punkte geringer empfunden wurde.

Im Patientengespräch unbeabsichtigte negative Erwartungen vermeiden

"Menschen neigen offenbar dazu, eher mit dem Schlimmsten zu rechnen - und das spiegelt sich in der Schmerzverarbeitung wider", erläutert Bingel. "Für die klinische Praxis ist das von großer Bedeutung: Denn im Alltag konzentrieren wir uns oft darauf, positive Erwartungen zu fördern. Unsere Studie zeigt jedoch, dass es mindestens genauso wichtig ist, unbeabsichtigte negative Erwartungen zu vermeiden." Angehörige von Gesundheitsberufen sollten sich laut Bingel bewusst sein, dass die Art und Weise, wie sie über Behandlungen informieren, die Reaktion der Patientinnen und Patienten darauf stark beeinflussen kann - im positiven wie im negativen Sinne.

gesundheit.com am 15.05.2025

Die Macht der Erwartung: Wie Placebo und Nocebo sogar Gesunde beeinflussen

Die Macht der Erwartung ist ein faszinierendes Phänomen, das zeigt, wie stark unser Geist unseren Körper beeinflussen kann. Placebo- und Nocebo-Effekte sind beeindruckende Beispiele dafür, wie Erwartungen körperliche Reaktionen auslösen können - selbst bei gesunden Menschen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie diese Effekte funktionieren, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es dazu gibt und welche Bedeutung sie für die Medizin und unser tägliches Leben haben.

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Was sind Placebo- und Nocebo-Effekte?

Placebo-Effekt

Der Placebo-Effekt tritt auf, wenn eine Person eine positive Wirkung erwartet und diese Erwartung tatsächlich zu einer Verbesserung des Gesundheitszustands führt. Dies kann beispielsweise durch die Einnahme eines Scheinmedikaments (Placebo) geschehen, das keine Wirkstoffe enthält. Der Placebo-Effekt ist ein Beweis für die Selbstheilungskräfte des Körpers und zeigt, wie mächtig unser Geist sein kann.

Beispiele für den Placebo-Effekt

Nocebo-Effekt

Der Nocebo-Effekt ist das Gegenteil des Placebo-Effekts. Hier führt die Erwartung einer negativen Wirkung zu tatsächlichen körperlichen Beschwerden. Wenn eine Person beispielsweise glaubt, dass ein Medikament Nebenwirkungen hat, kann sie diese Nebenwirkungen tatsächlich erfahren, selbst wenn das Medikament harmlos ist.

Beispiele für den Nocebo-Effekt

Wissenschaftliche Studien zu Placebo und Nocebo

Studie zur körperlichen Leistungsfähigkeit

Eine aktuelle Studie untersuchte, wie gezielt gesteuerte Erwartungen körperliche Reaktionen auslösen können. Die Teilnehmer erhielten ein harmloses Medikament. Eine Gruppe wurde informiert, dass das Mittel ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern könnte, während die andere Gruppe vor möglichen Nebenwirkungen gewarnt wurde.

Die Ergebnisse waren beeindruckend: Die Teilnehmer mit positiven Erwartungen zeigten messbare Leistungssteigerungen und fühlten sich fitter. Die Teilnehmer mit negativen Erwartungen berichteten hingegen häufiger über Müdigkeit und Unwohlsein, obwohl sie kein wirkstoffhaltiges Präparat erhalten hatten.

Details der Studie

Studie zur Schmerzempfindung

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Bingel an der Universitätsmedizin Essen untersuchte, wie negative Erwartungen Schmerzen verstärken können. Gesunde Freiwillige erhielten gleich starke Schmerzreize, die mit unterschiedlichen Erwartungen verbunden waren - positiv, negativ oder neutral.

Die Ergebnisse zeigten, dass negative Erwartungen einen stärkeren und anhaltenderen Einfluss auf das Schmerzempfinden hatten als positive Erwartungen. Dies hat große Bedeutung für die Kommunikation zwischen Behandelnden und Patient:innen.

Details der Studie

Aktuelle Forschungsergebnisse

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht auf eLife Sciences, untersucht die Unterschiede zwischen Placebo- und Nocebo-Effekten bei gesunden Teilnehmern. Die Ergebnisse zeigen, dass Nocebo-Effekte stärker und anhaltender sind als Placebo-Effekte. Die Studie verwendet innovative Methoden wie Sham-TENS-Stimulation und fragebogenbasierte Erwartungsbewertungen, um die Rolle der jüngsten Erfahrungen bei der Moderation dieser Effekte zu untersuchen. Diese Erkenntnisse bieten wertvolle Einblicke in die Mechanismen von Placebo- und Nocebo-Effekten und deren klinische Relevanz. Mehr erfahren.

Mechanismen hinter Placebo und Nocebo

Neurobiologische Grundlagen

Placebo- und Nocebo-Effekte sind eng mit neurobiologischen Prozessen verbunden. Studien haben gezeigt, dass Erwartungen die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Endorphinen (bei Placebo) und Stresshormonen (bei Nocebo) beeinflussen können.

Endorphine und Placebo

Endorphine sind natürliche Schmerzmittel, die der Körper produziert. Positive Erwartungen können die Ausschüttung von Endorphinen erhöhen und so Schmerzen lindern.

Stresshormone und Nocebo

Negative Erwartungen können die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol erhöhen, was zu körperlichen Beschwerden führen kann.

Psychologische Faktoren

Psychologische Faktoren wie Glauben, Erwartungen und Konditionierung spielen eine wichtige Rolle bei Placebo- und Nocebo-Effekten. Die Art und Weise, wie Informationen vermittelt werden, kann einen großen Einfluss auf die Erwartungen und damit auf die körperlichen Reaktionen haben.

Konditionierung

Konditionierung ist ein Lernprozess, bei dem eine bestimmte Reaktion durch wiederholte Erfahrung mit einem Reiz verbunden wird. Wenn eine Person beispielsweise wiederholt positive Erfahrungen mit einem bestimmten Medikament macht, kann allein die Einnahme des Medikaments eine positive Reaktion auslösen, selbst wenn es sich um ein Placebo handelt.

Kommunikation

Die Art und Weise, wie Informationen vermittelt werden, kann einen großen Einfluss auf die Erwartungen haben. Eine positive und unterstützende Kommunikation kann Placebo-Effekte verstärken, während eine negative und ängstigende Kommunikation Nocebo-Effekte verstärken kann.

Bedeutung für die Medizin

Kommunikation zwischen Arzt und Patient

Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, wie wichtig eine positive und unterstützende Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist. Ärzte sollten sich der Macht der Worte bewusst sein und versuchen, positive Erwartungen zu fördern.

Tipps für eine positive Kommunikation

Placebo in der Therapie

Placebos können in der Therapie eingesetzt werden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Dies kann insbesondere bei chronischen Schmerzen und anderen Beschwerden hilfreich sein.

Beispiele für den Einsatz von Placebos

Fazit

Die Ergebnisse dieser Studien zeigen eindrucksvoll, wie mächtig unsere Erwartungen sind. Sie beeinflussen nicht nur, wie wir uns fühlen, sondern auch, wie unser Körper reagiert - selbst bei Gesunden und ganz ohne pharmakologische Wirkung. Dies unterstreicht die Bedeutung einer positiven Kommunikation und Informationsvermittlung in der Medizin.

Unsere Gedanken und Erwartungen haben reale körperliche Effekte. Indem wir uns dieser Macht bewusst werden, können wir sie nutzen, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verbessern. Eine positive Einstellung und unterstützende Kommunikation können dazu beitragen, Placebo-Effekte zu fördern und Nocebo-Effekte zu vermeiden.

Weiterführende Links & Studien

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WAZ Online am 16.05.2025

Diabetes: Forscher wollen Blutzucker künftig ohne Pieks messen

Duisburg. Es ist klein, billig und funktioniert ohne Nadel: Ein kleiner Helfer, den Duisburger Wissenschaftler entwickeln, könnte Millionen von Diabetikern helfen.

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Von Martin Ahlers Redakteur

Dr. Mandana Jalali und Prof. Dr. Daniel Erni leiten eine institutsübergreifende Arbeitsgruppe an der Universität Duisburg-Essen. Ihr Ziel ist die Entwicklung eines Miniatur-Sensors zur Blutzucker-Messung per Terahertz-Wellen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Messung des Blutzuckergehalts ist für Diabetiker ständige Routine. Sie könnte schon bald für viele Millionen Betroffene deutlich leichter und billiger werden. An der Universität Duisburg-Essen (UDE) arbeitet eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Daniel Erni und Dr. Mandana Jalali an einem Gerät, das gerade so groß wie ein Schlüsselanhänger ist. "Wir wissen, wie es funktioniert", sagen die beiden Wissenschaftler.

Duisburger wollen nicht-invasive Messung mit kompaktem Gerät

Seit fast 20 Jahren lehrt der Schweizer im BA-Gebäude an der Bismarckstraße allgemeine und theoretische Elektrotechnik. Was das mit Diabetes zu tun hat? Eine ganze Menge: Denn die Wissenschaftler beschäftigen sich mit elektromagnetischen Wellen. Sie könnten die Lösung sein für eine gleichermaßen präzise, kompakte und nicht-invasive Blutzucker-Messung.

"In Gefäßen und auch im Zellgewebe findet sich der Zucker", erklärt Erni, "je nach Gehalt verändern sich Wellen, die dann an einer Hautoberfläche unterschiedlich reflektiert werden." Aus diesen Abweichungen lässt sich der Blutzuckerspiegel bestimmen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Die Glukosemessung an der Hautoberfläche nennt Erni "eine jahrzehntelange, bewegte und komplikationsreiche Geschichte."

Präzise Messungen an der Hautoberfläche kaum möglich

Die Versuche, den Blutzuckerstand mit hochfrequenten Feldern im Megahertz- bis Gigahertz-Bereich zu messen, hat Erni vor 25 Jahren erlebt, als er noch an der ETH Zürich forschte. "Mehrere Start-ups, die daran arbeiteten, sind gescheitert." Das Problem ist die oberste Hautschicht: Ihre bei jedem Menschen individuelle Beschaffenheit erschwert die präzise Messung, die auch von Trockenheit, Feuchtigkeit und Schweiß so stark beeinflusst wird, dass eine präzise Messung kaum möglich ist. Daran scheitern auch Messungen durch die Hautfalte zwischen Zeigefinger und Daumen.

Erni bezweifelt, dass andere Wege zu einem kleinen Helfer führen können: "Optische, Laser-basierte Systeme gibt es zwar schon. Sie befinden sich in der Zulassungsphase, sie werden aber wegen ihrer Größe eher klinisch eingesetzt." Auch von Smart-Watches hält der Duisburger Forscher wenig: "Sie können es eigentlich nicht."

Häufig verwenden Diabetiker scheibenförmigen CGM-Sensoren. Sie werden auf den Oberarm geklebt und messen über eine fast unsichtbare Nadel rund um die Uhr. Die kleinen Messgeräte müssen aber regelmäßig neu beschafft werden. Außerdem ist ihr Preis und die Verfügbarkeit gerade für arme Regionen dieser Welt ein Problem.

Sensoren mit einer winzigen Nadel zur Blutzucker-Messung, die auf den Arm aufgeklebt werden, gibt es seit einigen Jahren. Doch sie müssen regelmäßig getauscht und nachgekauft werden. © Shutterstock / Lukasz Pawel Szczepanski | Lukasz Pawel Szczepanski

Terahertz-Technik passt auf winzigen Mikrochip

Den Durchbruch soll jetzt die Terahertz-Forschung an der UDE bringen. Der Vorteil der extrem kurzen Wellenlängen (bis zu 100 Mikrometer): Ein Oszillator, der die THz-Wellen erzeugt sowie Antennen für den Sender und Empfänger lassen sich auf einem einzigen, wenige Quadratmillimeter kleinen Mikrochip verbauen, zur Energieversorgung reicht eine kleine Batterie. "Das Gerät müsste nicht größer als ein Schlüsselanhänger sein", erläutert Daniel Erni, "das ist ein konkurrenzlos kleiner Formfaktor".

Seit neun Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler der UDE und anderer Hochschulen im Forschungsverbund Ruhr im Sonderforschungsbereich "Marie" mit den Terahertz-Wellen und ihrem Nutzen für verschiedenste Anwendungen. "Dabei kam auch die Blutzucker-Messung als Idee ins Spiel."

Provendis fördert Tech-Transfer von Unis in die Wirtschaft

Damit aus universitärer Forschung Anwendungen und Produkte entstehen, gibt es sei 2002 die PROvendis GmbH in Mülheim. Als Tochtergesellschaft von 28 Hochschulen und Forschungseinrichtungen forciert sie den Technologie-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Zusammen bilden sie den Verbund innovation2business.nrw, der als Ansprechstelle Unternehmen unbürokratisch Zugriff auf das Innovationspotenzial der NRW-Hochschulen ermöglicht und ihre Innovations- und Know-how-Fragestellungen beantwortet.

Außerdem engagiert sich PROvendis bei Bewertung, Schutz und Vermarktung von neu entstandenem geistigem Eigentum für Hochschulen und Unternehmen.

Nach einem Bericht über seine Forschung habe es zahlreiche Anfragen aus der Industrie gegeben, berichtet Prof. Dr. Daniel Erni: "Alle wollten wissen: Wie weit seid ihr?"

Nächstes Etappenziel: Bau eines Prototypen

Das "Haut-Problem" ist bereits gelöst. Das Nagelbett haben die Forscher ausgemacht als idealen Ort für die Messung. Daniel Erni: "Eine extrem gut durchblutete und strukturell sehr gut definierte Gewebe-Oberfläche, die zudem gut geschützt ist durch den Fingernagel." Vorstellbar sei es sogar, in einen künstlichen Fingernagel den gesamten Glukose-Sensor einzubauen: "Medizintechnik vom Nagelstudio - das wäre eine wunderbare Pointe unserer Erfindung."

Wie geht es jetzt weiter? "In Simulationen haben wir gesehen, dass es ganz gut funktioniert", berichtet Dr. Mandala Jalali, die gemeinsam mit Erni das Projekt leitet. Einige weitere Anstrengungen braucht es noch zur "Erhöhung des Technologie-Reifegrades", damit bestenfalls in zwei Jahren ein Prototyp gebaut werden kann.

Patentschutz wichtig bei der Suche nach Industriepartnern

Ein Antrag auf Forschungsgelder ist in Arbeit, "wie schnell es weitergeht, hängt davon ab, wieviel Manpower wir finanzieren können", sagt Erni. Weitere Zeit fressen auch klinische Tests, Zulassungsverfahren und Ethik-Verfahren, die notwendig sind für Geräte, die am Menschen eingesetzt werden.

Ob Patente für die Entwicklung erteilt werden, werde noch geprüft, erklärt Daniel Erni. Möglicherweise gebe es eine Konkurrenz durch russische Forscher, von ihnen gebe es eine Veröffentlichung zu Messungen am Finger. Angesichts der Bedeutung von Diabetes sei aber klar, "dass jeder, der in diesem Kontext Sensorkonzepte entwickelt, sie von Beginn an schützen muss".

Wichtig sind Patente nicht zuletzt für einen industriellen Partner, der den kleinen Helfer in großer Stückzahl baut. Voraussetzung für eine solche Kooperation ist die Gewissheit, dass ein solcher Sensor nicht binnen kurzer Zeit kopiert werden kann.

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SpringerMedizin.de am 15.05.2025

Klassifizierung und Ergebnisse des "distal stent graft-induced new entry" nach der Frozen-Elephant-Trunk-Operation

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Der "distale stent graft-induced new entry" (dSINE) stellt eine Komplikation nach der Frozen-Elephant-Trunk(FET)-Operation dar; er führt zu einem negativen Aortenremodellierung und hat eine hohe Reinterventionsrate. In der Studie wurden 512 Patient:innen, die zwischen 2005 und 2024 an dem Universitätsklinikum Essen mittels der FET-Technik operiert wurden, retrospektiv analysiert, mit dem Ziel, Inzidenz, Ergebnisse und unterschiedliche Erscheinungsformen von dSINE zu untersuchen. Von den 512 Patient:innen entwickelten 39 (7,6 %) nach durchschnittlich 3,0 ± 2,8 Jahren ein dSINE. Die Inzidenz variierte abhängig von den Aortenpathologien: 23 % bei chronischen Aortendissektionen, 5 % bei akuten Dissektionen und 2 % bei Aneurysmen. In 37/39 Fällen wurde eine Reintervention durchgeführt, wobei die Mehrzahl der Patienten endovaskulär versorgt wurde (32/39) und 5/39 offen-chirurgisch. In

den postoperativen computertomographischen Angiographien (CTA) wurden die Aortenflächen an der Landezone des Stent-Graft (SG) gemessen sowie ein Parameter für die verbleibende Entfaltungskapazität des SG berechnet. Es wurde eine neue CTA-basierte Klassifikation entwickelt; diese unterteilt den dSINE anhand der unterschiedlichen morphologischen Präsentation in 4 Kategorien: neuer Intimaeinriss mit der Ausbildung eines neuen falschen Lumens (74 %), eine neu aufgetretene Typ-B-Aortendissektion (5 %), ein Endoleak (13 %) sowie eine gedeckte Aortenruptur (8 %). Zusammenfassend präsentiert die Studie ein neues CTA-basiertes Klassifikationssystem für den dSINE und zeigt die klinische Relevanz, insbesondere aufgrund der hohen Reinterventionsraten und der damit einhergehenden Notwendigkeit für eine engmaschige bildgebende Nachsorge.

BIOspektrum (Fachzeitschrift) vom 15.05.2025, S. 8

11,6 Millionen Euro für mehr Nachhaltigkeit

11,6 Millionen Euro für mehr Nachhaltigkeit Mit der Förderinitiative „Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ unterstützt die VolkswagenStiftung praxisrelevante Forschungsansätze, die geschlossene Rohstoff-Produkt-Kreisläufe anstreben. Jetzt wurden neue Projekte bewilligt: -HotCircularity - Harnessing thermophilic Archaea for production of biodegradable alternatives to microplastics from biodiesel waste byproducts, Universität -Duisburg-Essen, TU Wien; CloseT - Closing the recycling process of old used textile products, Süddeutsches Kunststoff-Zentrum (SKZ), Würz-Plasmaforschung und Technologie, Greifswald, Institut für Energie und Umwelttechnik (IUTA), Duisburg, TU Bergakademie Freiberg; MyPro - A Platform for Sustainable Myburg, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, Bremen; Closing the loop of complex post-consumer waste of end-of-life vehicles (ELV) to high quality automotive interior applications - Interior Loop, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, Freising, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Holzkirchen; Textile Materials Designed for Circularity (texirc), Universität Konstanz, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, Denkendorf, RWTH Aachen; ADMIRATION - Accelerated Discovery of Living Fiber-reinforced Mineral Composite Materials for Circular Construction, Universität Stuttgart, INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien, Saarbrücken; Plasma-assisted recycling of glass-fibre reinforced plastics, Leibniz-Institut für celium Material Production using genetically engineered filamentous Fungi, Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Potsdam, Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der -Pathogene, Berlin; Utilization options for the mineral residue from phosphorus recovery as a secondary raw material in the building materials industry - REARRANGE, RWTH Aachen; MagCycleAM - Resource and Energy Efficient Recycling and Additive Manufacturing of Nd-Fe-B Magnets, TU Darmstadt, Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Hanau, The Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel. www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/ foerderangebot/zirkularitaet-mit-recyceltenund-biogenen-rohstoffen

24Auto (Internet-Publikation) am 16.05.2025

Generelles Autobahn-Tempolimit: Warum es laut einem Verkehrsforscher sogar risikoreich sein kann

Macht ein generelles Tempolimit unsere Autobahnen sicherer? Ein renommierter Verkehrsforscher hat darauf eine überraschende Antwort.

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Die Diskussion um ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen flammt regelmäßig auf. Befürworter argumentieren mit Klimaschutz, Verkehrssicherheit und Harmonisierung des Verkehrsflusses. Gegner sehen darin einen Eingriff in die persönliche Freiheit und verweisen auf die vergleichsweise hohe Sicherheit deutscher Autobahnen trotz fehlender allgemeiner Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch würde ein generelles Tempolimit wirklich mehr Sicherheit bringen? Und könnte es vielleicht sogar Staus verhindern? Wir haben einen Experten gefragt.

Weniger Staus durch Tempolimit? "Eines der größten Märchen, die kursieren"

Der renommierte Verkehrsforscher Professor Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen widerspricht der Annahme, dass ein generelles Tempolimit Staus reduzieren würde: "Das ist eines der größten Märchen, die kursieren. Tempolimit und Stau haben keinen echten Zusammenhang", erklärt Schreckenberg im Interview mit IPPEN.MEDIA, das Sie hier ausführlich bei 24auto.de lesen können. "Staus entstehen bei niedrigen Geschwindigkeiten, wenn die Dichte groß ist. Ob sie jetzt 130 oder 160 km/h fahren dürfen, hat mit der Stauentstehung dann nichts zu tun."

Warum laut dem Verkehrsforscher ein generelles Tempolimit risikoreich sein kann

Überraschenderweise warnt der Experte sogar vor möglichen Sicherheitsrisiken durch ein generelles Tempolimit: "Auf gut ausgebauten Autobahnen ist ein Tempolimit sogar risikoreich, weil ich dann bei Tempo 120 anfange, mich zu langweilen", so der Verkehrsforscher. "Sie sind dann unterfordert. Und dann fangen Sie natürlich in Ihrem Fahrzeug an, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen - vielleicht auch mit dem Smartphone."

Schreckenberg verweist auf seine Untersuchung tödlicher Unfälle im Raum Köln, bei der er feststellte, dass 40 bis 60 Prozent der tödlichen Unfälle von Alleinfahrenden auf Ablenkung zurückzuführen sind - ein Risiko, das durch Unterforderung bei niedrigeren Geschwindigkeiten steigen könnte. Statt eines generellen Tempolimits plädiert Schreckenberg für situationsabhängige Lösungen: Er sei durchaus für Geschwindigkeitsbegrenzungen - aber eben nur in gewissen Situationen.

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shz.de am 15.05.2025

Hamburg: Prof. Schöbel über Schlafstörungen und digitale Therapie

"Professor Schlaf" auf Hamburg-Visite: Warum weniger Schlaf manchmal mehr ist

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Prof. Christoph Schöbel ist Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin an der Ruhrlandklinik Essen. FOTO: RUHRLANDKLINIK ESSEN UP-DOWN

Christoph Schöbel, Deutschlands erster Professor für Schlaf- und Telemedizin, besuchte in Hamburg den Anbieter einer digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA). Welche Folgen Schlafstörungen für die Gesundheit haben und was unseren Schlaf besser macht.

Unser Schlaf ist seine Berufung. Und wenn wir nicht schlafen können, weiß er Rat: Prof. Dr. med. Christoph Schöbel (43) ist Deutschlands erster Professor für Schlaf- und Telemedizin. Neben seiner Professur an der Universität Duisburg-Essen ist er Leiter des Zentrums für Schlaf- und Telemedizin an der Ruhrlandklinik Essen. Zuvor forschte Schöbel an der Charité in Berlin.

Täglich in 5 Minuten informiert mit dem Podcast für Schleswig-Holstein

Bei seiner Hamburg-Visite besuchte der Schlaf-Experte das Unternehmen GAIA. Es hat mit Somnovia ein interaktives Schlaftraining entwickelt, das als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) erhältlich ist. Dabei beantwortete "Professor Schlaf" viele Fragen rund ums Schlafen und Nicht-Schlafen-Können.

Wann wird aus schlechtem Schlaf eine Schlafstörung?

Wenn wir aufgeregt sind, schlafen wir schlecht, wenn wir Probleme haben, können wir das mit ins Bett nehmen. Das gehört zum Leben dazu. Ein Problem wird es, wenn die Schlafstörungen anhaltend sind und uns bei der Bewältigung des Alltags behindern. Wir sprechen von einem Zeitraum zwischen einem und drei Monaten, in dem keine Besserung auftritt.

Wie viele Menschen leiden an einer Schlafstörung?

Wir gehen aktuell davon aus, dass bis zu 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine relevante Schlafstörung und sieben bis zehn Prozent eine chronische Ein- und Durchschlafstörung haben.

Was tut der Schlaf für uns?

Ein Beispiel: Wenn wir krank sind, schlafen wir länger - wir schlafen uns gesund. Wenn wir zu kurz schlafen, sind wir infektanfälliger, weil das Immunsystem, das sich in der Nacht rekonstituiert, sich nicht erholen kann. In der Nacht schickt der Körper zudem Killerzellen los, um Eindringlinge und entartete Körperzellen aufzuspüren, also Krebsvorläuferstufen. Das heißt, zu wenig Schlaf erhöht auch das Krebsrisiko.

Im Gehirn werden über Nacht Abbauprodukte entsorgt, damit es tagsüber wieder funktioniert. Ohne diese sogenannte Hirnwäsche steigt auch das Demenzrisiko. Zudem hängen psychische Erholung, Körperwachstum und sexuelle Funktionstüchtigkeit auch an einem gesunden Schlaf. Am Ende verlängert guter Schlaf das Leben, schlechter und zu wenig Schaf verkürzt es, weil dies etwa mit Herzkrankheiten, Diabetes und hohen Blutdruck verbunden ist. Ein längerer Schlaf wirkt sich also positiv auf die Lebenserwartung aus - laut einer Harvard-Studie um bis zu 4,7 Jahre.

Wie viel Schlaf brauchen wir?

Die Masse von uns braucht sieben bis neun Stunden Schlaf, es gibt aber auch extreme Kurz- und Langschläfer, genau wie es die extremen Frühaufsteher ebenso gibt wie die Nachteulen. Erholsam und ausreichend ist Schlaf dann, wenn man sich am Folgetag wohlfühlt.

Was taugen technische Hilfsmittel wie Smart Watches, die unsere Nachtaktivität messen?

Sie können eine Hilfe sein, weil sie eine Rückmeldung geben. Allerdings kann die subjektive Schlafqualität völlig anders sein als das, was die Smart Watch misst. Unser Körper spielt uns da gewissermaßen einen Streich.

Kann man auch zu viel schlafen?

Zu lange schlafen bedeutet, zu viel vom eigentlich wichtigen Traumschlaf zu bekommen. Das bringt das psychische Gleichgewicht ins Wanken, man ist schneller missmutig, übellaunig. Solche Symptome können auch ein frühes Zeichen einer sich entwickelnden Depression sein.

Welche äußeren Faktoren beeinflussen unseren Schlaf negativ?

Während der Corona-Pandemie haben wir uns die Arbeit nach Hause geholt. Aber es ist nicht gut, wenn die Arbeit zu nah am Bett ist, also das Homeoffice im Schlafzimmer. Um Schlafen zu gehen, muss ich mich entspannen und runterfahren können. Und das fällt vielen zunehmend schwer. Der Versuch, die Selbstoptimierung auch noch im Schlaf zu betreiben, führt eher zum Gegenteil. Je mehr ich will, dass ich schlafe, desto weniger wird mir der Körper den Gefallen tun. Das heißt im Umkehrschluss: Alles, was zur Entspannung beiträgt, ist richtig. Ob die Matratze dann hart, weich oder mittelweich ist, ist völlig egal.

Wie steht es mit Mediennutzung und Alkohol vor dem Einschlafen?

Auch hier gilt grundsätzlich: Alles, was entspannt ist, erlaubt. Wenn das eine Streaming-Serie oder ein Podcast sind - super. Allerdings: Wenn das gerade Gesehene oder Gehörte sehr aufregend und spannend ist, hält es uns wach, anders als beruhigende Musik oder eine sonore Hörbuch-Stimme.

Alkohol sorgt zunächst einmal sehr schnell für Entspannung. Das große Problem ist: Je mehr Alkohol ich brauche, um runterzukommen, umso teurer erkaufe ich mir das über Durchschlafstörungen, weil die Abbauprodukte schlafstörend sind. Bier und Wein sind Genussmittel, die für viele zum Leben dazugehören, aber als Einschlafhilfe nicht zu empfehlen.

Sind Schlafmedikamente hilfreich oder gefährlich?

Es ist gut, dass es Schlafmedikamente gibt. Aber die sollten nicht länger als vier Wochen verordnet werden. Ansonsten besteht die Gefahr der Abhängigkeit. An erster Stelle sollte die Verhaltenstherapie stehen. Leider ist es schwer, an einen Experten zu gelangen, gerade im ländlichen Raum. Ich bin daher froh, dass es inzwischen niedrigschwellige Möglichkeiten gibt, zum Beispiel über die DiGAs.

Welche Verhaltenstechniken helfen?

Viele Leute, die nicht schlafen können, wälzen sich im Bett herum, warten darauf, dass sie wieder einschlafen. Doch je länger ich schlaflos im Bett liege, umso mehr bringt mein Unterbewusstsein das mit der Schlafstörung in Verbindung. Es setzt eine Fehl-Assoziation ein. Diese Spirale muss unterbrochen werden. Wer länger als 20 Minuten wach liegt, sollte aufstehen, bis er wieder müde ist.

"Dass unsere Gedanken nachts kreisen, ist völlig normal. Allein das Wissen darüber kann helfen."

Da spielt das Thema Schlafrestriktion mit hinein. Das heißt, die Patienten brauchen einen Schlafdruck. Der entsteht, wenn ich - auch, wenn es zunächst paradox klingt - die Bettzeit verkürze, dem Patienten also weniger Zeit gebe, um sich den Schlaf zu holen, den er benötigt. Außerhalb dieses Zeitfensters darf er nicht schlafen, etwa tagsüber, wie viele Schlafgestörte es tun. Dadurch nimmt der Schlafdruck für die nächste Nacht aber wieder ab und das Problem bleibt bestehen.
Zur Verhaltenstherapie gehören auch kognitive Techniken gegen das sogenannte Gedankenkreisen. Dass nachts diese Gedanken kommen, ist ganz normal und hat mit unserem Hormonhaushalt zu tun. Allein das Wissen darüber kann schon etwas Druck nehmen.

shz.de am 15.05.2025

Geisterbaustellen auf Autobahnen: Was wirklich dahintersteckt

Stillstand auf der Autobahn: Warum Baustellen oft wochenlang verwaist sind

Warnschilder, Absperrbaken, stockender Verkehr: Staus nerven. Vor allem, wenn sie durch Baustellen verursacht werden, auf denen nicht gearbeitet wird. Doch was steckt hinter den Geisterbaustellen?

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Steckt man auf der Autobahn im Stop-and-Go fest, dann wahrscheinlich deshalb, weil gerade eine Brücke saniert oder der Fahrbahnbelag erneuert wird. Sobald gebaut wird, sind Verkehrsbehinderungen quasi garantiert. Und während man sich im Schritttempo an Warnschildern und Leitbaken vorbeischiebt und durch verengte Fahrstreifen quält, stellt sich eine Frage fast automatisch: Warum arbeitet hier niemand?

Täglich in 5 Minuten informiert mit dem Podcast für Schleswig-Holstein

Deutschland, deine Baustellen: Im vergangenen Jahr gab es auf den Autobahnen 860 Bauabschnitte - zusammen fast 3.600 Kilometer lang. Zum Vergleich: Das gesamte Autobahnnetz in Deutschland umfasst rund 13.200 Kilometer. Nach Angaben der Autobahn GmbH liegt die durchschnittliche Dauer einer Baustelle derzeit bei 505 Tagen. Das verstärkt die Annahme: Wenn weit und breit keine Bauarbeiter zu sehen sind, geht auch nichts voran.

Stau auf der Autobahn: Warum es oft nicht weitergeht

"Der Eindruck, dass sogenannte Geisterbaustellen auf Autobahnen existieren, trügt oft", sagt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Nur selten hätten Verzögerungen mit einer insolventen Baufirma zu tun, trotz Baukrise und schwacher Konjunktur.

Meistens führten "Koordinationsprobleme" zwischen den Auftraggebern zu Problemen: Normalerweise sind mehrere Firmen an den Baumaßnahmen beteiligt. Diese Firmen verfügen während der Bauzeit über eigene Entscheidungsspielräume, was den Ablauf des Bauvorhabens beeinflussen kann.

Müller nennt weitere Gründe, warum es auf Baustellen häufig nach Stillstand aussieht. Bauzeiten würden oft sehr großzügig bemessen, um Spielraum für Verzögerungen zu lassen. In einigen Fällen müssten Bauleistungen nachträglich ausgeschrieben werden. Und nicht selten stoßen Bauarbeiter auf unerwartete Funde, sobald der Asphalt abgetragen ist - Blindgänger oder archäologische Überreste.

Es gibt also zahlreiche Faktoren, die die Arbeit auf Autobahnbaustellen ins Stocken bringen oder ganz zum Erliegen führen können. Auch das Wetter spielt dabei eine Rolle.

Fachkräftemangel im Bau: Personal, Maschinen, Material fehlen

Wärmer als zehn Grad und kein strömender Regen - nur unter diesen Bedingungen kann nach Angaben der Autobahn GmbH gearbeitet werden. Setzt Starkregen ein, müssen die Tätigkeiten unterbrochen werden. Ein weiterer Punkt: der Asphalt selbst. Dieser wird in drei Schichten aufgetragen. Jede Schicht muss mindestens 24 Stunden lang trocknen. Während man sich als Autofahrer echauffiert, warum kein Bauarbeiter weit und breit zu sehen ist, kann es daran liegen, dass der Asphalt aushärtet.

Anruf bei Michael Schreckenberg, Professor an der Universität Duisburg-Essen. Wie schätzt er das Thema Geisterbaustellen ein? "In Deutschland wurde zu lange zu wenig in die Autobahn investiert", sagt er. "Die Baufirmen haben Personal abgebaut, das jetzt auf den Baustellen fehlt." Daneben gebe es einen erheblichen Mangel an Maschinen und Baumaterialien. "Das macht es unmöglich, dass überall auf einer Baustelle gleichzeitig gearbeitet wird."

Verzögerungen auf Baustellen: Billige Bauunternehmen arbeiten langsam

Aber wäre es in Anbetracht dessen nicht sinnvoll, Baustellen in einzelne Abschnitte zu unterteilen und kilometerweise vorzurücken? Die Idee: Erst wird Kilometer eins fertiggestellt, dann folgt Kilometer zwei, und so weiter. Das würde die Wartezeiten für die im Stau stehenden Autofahrer verkürzen. Und Nerven schonen.

In der Praxis sieht das anders aus. Wandernde Abschnitte seien schlicht zu unökonomisch, erklärt Schreckenberg. Der ständige Auf- und Abbau von Schildern und Absperrungen würde das Bauvorhaben zusätzlich verzögern. Vielmehr müsse die Branche eine verbreitete Geiz-ist-geil-Mentalität überwinden. "Bei Ausschreibungen erhalten oft die billigsten Unternehmen den Zuschlag", kritisiert der Experte. "Die sind in der Regel aber nicht am schnellsten."

Nachtarbeit auf Autobahnen: Darum passiert nach Feierabend nichts

Ließe sich das Problem nicht lösen, wenn während verkehrsarmer Zeiten gebaut wird? Auch dieser Gedanke drängt sich beim Anblick vermeintlich verlassener Baustellen auf: Wenn nachts auf Autobahnbaustellen gearbeitet würde, wären die Bauvorhaben schneller fertig und der Verkehr könnte wieder unbehindert fließen. Nachtarbeiten gebe es durchaus, betont Bauindustrie-Mann Tim-Oliver Müller, "jedoch nicht überall und nur bei dringendem Bedarf."

Einfach umzusetzen ist das für Bauunternehmen jedoch nicht. Zum einen, weil die Arbeiten bei Tageslicht sicherer sind, nachts müssen die Baustellen taghell ausgeleuchtet werden. Zum anderen sind Baufirmen wie alle anderen Arbeitgeber an die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes gebunden. Nacht- und Schichtarbeit ist zwar erlaubt. Die werktägliche Arbeitszeit der Nachtarbeitnehmer darf allerdings die acht Stunden nicht überschreiten. Zudem brauchen die Firmen genügend Mitarbeiter, wenn Nachtarbeit geleistet werden soll. Bei drei Schichten á acht Stunden, wird das dreifache Personal benötigt. Ansonsten fehlen die Beschäftigten für die Arbeiten am Tag.

Autobahnbau: Was Deutschland von den Niederlanden lernen kann

Dazu kommt: Nachtschichten müssen laut Tarifvertrag mit einem Lohnzuschlag von 20 Prozent honoriert werden. Das treibt die Personalkosten in die Höhe und verteuert das Projekt. "Viele Auftraggeber sind oftmals nicht bereit, dies in der Auftragsvergabe zu berücksichtigen", erklärt Müller. "Daher findet in der Regel keine Nachtarbeit statt."

Beim Autobahnbau könne Deutschland durchaus von den Niederlanden lernen, sagt Professor Schreckenberg. Dort müssten Unternehmen wissenschaftlich belegen, dass ihre Baustellen den Verkehrsfluss nicht übermäßig behindern. Das zwinge sie zu besonders effizientem Arbeiten. Der Forscher schätzt, dass in Deutschland bis zu 70 Prozent der Bauzeit eingespart werden könnte, wenn auf Baustellen ebenso effektiv gearbeitet würde wie bei unseren Nachbarn im Westen.

Wirtschaftswissenschaften

Welt Bundesausgabe, Die (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 2-3

THEMA DES TAGES

Sollten Patienten bestimmte Medikamente selbst finanzieren?

Die Krankenkassen-Beiträge steigen rasant. Gesundheitsökonom Wasem erklärt Leistungskürzungen für nötig: So könnte man etwa die Finanzierung von Therapien stoppen, die nur wenig Lebenszeit-Verlängerung bringen. Und die Beitragszahler für manches zahlen lassen

Jürgen Wasem, 65, ist Professor für Medizinmanagement an der Universität Duisburg-Essen und gilt als einer der renommiertesten Gesundheitsökonomen Deutschlands.

WELT: Herr Wasem, gerade ist bekannt geworden, dass das Finanzministerium der gesetzlichen Krankenversicherung kurzfristig mit einer 800-Millionen-Euro-Finanzspritze aushelfen muss. Ist die Lage so dramatisch?

JÜRGEN WASEM: Ja, die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrücklage des Gesundheitsfonds, in dem die Beitragseinnahmen der Krankenversicherung gesammelt werden, ist unterschritten. Deswegen muss das Finanzministerium nun vorzeitig 800 Millionen Euro zur Verfügung stellen. In der Koalition scheint damit niemand gerechnet zu haben. Für die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ist das nach nur wenigen Tagen im Amt eine böse Überraschung. Aber vielleicht führt das Ereignis ja in der Koalition zur Bereitschaft, zeitnah eine Reform der gesetzlichen Krankenversicherung vorzulegen.

WELT: Im Koalitionsvertrag ist dafür lediglich eine Kommission vorgesehen, die erst bis 2027 Maßnahmen vorlegen soll.

WASEM: Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass die Koalition jetzt noch bis 2027 warten wird. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht immer weiter auseinander, die Beiträge steigen jedes Jahr an. Je länger man wartet, desto härter müsste man dann im Nachgang reagieren.

WELT: Welche Maßnahmen würden Sie empfehlen, um die Ausgaben der Krankenkassen zu senken?

WASEM: Angesichts der deutlichen Zunahme älterer Menschen müssen wir – ähnlich wie in der Rentenversicherung – das System demografiefest machen. Mit welchen Instrumenten das erreicht werden kann, sollten wir in der Gesellschaft breit diskutieren, auch mit Blick auf unsere Werte und Ethik. Ich kann Ihnen gerne zwei Beispiele nennen: So könnte es etwa sinnvoll sein, verschreibungspflichtige Medikamente und Hilfsmittel, die relativ preisgünstig sind oder Bagatellerkrankungen betreffen, nicht mehr von den Krankenkassen finanzieren zu lassen, sondern von den Leuten selbst. Auch kann man überlegen, Behandlungen, die sehr teuer sind, aber im Verhältnis dazu wenig nutzen, grundsätzlich nicht mehr zu finanzieren.

WELT: Welche Behandlungen meinen Sie damit?

WASEM: Die Zahlungsbereitschaft für Behandlungen, die nur einen geringen Zuwachs an Lebensdauer mit sich bringen, ist in Deutschland unendlich hoch. Damit meine ich zum Beispiel Krebstherapien, die sechs bis acht Wochen mehr Lebenszeit bringen, aber rund 40.000 Euro kosten. Ich weiß, dass diese Themen ethisch schwierig sind. Aber die Alternative wären Beitragssatzerhöhungen, die der Bevölkerung und der Wirtschaft nicht mehr zumutbar sind.

WELT: Welche Maßnahmen halten Sie in der Pflegeversicherung für notwendig?

WASEM: Hier besteht ja ein politischer Dauerkonflikt bei der Frage, welchen Teil der Pflegekosten die Versicherung zahlen soll und welchen jeder Einzelne selbst oder die Sozialhilfe. Die SPD wünscht sich zum Beispiel eine Deckelung des Eigenanteils bei der Finanzierung eines Heimplatzes, also dass zum Beispiel alle Kosten über 1000 Euro von der Versicherung getragen werden. Ich verstehe den Grundgedanken, bin aber bei der Umsetzung sehr skeptisch. Denn angesichts unserer demografischen Entwicklung würde dies zu exorbitant hohen Kosten führen, die die Pflegeversicherung nicht tragen kann. Deswegen muss man entweder hinnehmen, dass die Eigenanteile steigen, oder stattdessen einen neuen Finanzierungsweg einschlagen.

WELT: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat eine verpflichtende Pflegezusatzversicherung vorgeschlagen.

WASEM: Ja, das ist eine gute Idee. Wir müssen weg vom Umlageverfahren hin zur Kapitaldeckung. Junge Menschen würden dann im Rahmen der Versicherung für das Risiko der stationären Pflegebedürftigkeit im Alter ansparen.

WELT: Allerdings würde das Instrument jetzt noch keinerlei Entlastung schaffen.

WASEM: Ja, der volle Charme des Modells entwickelt sich erst in der Zukunft. Aber wir brauchen auch langfristig orientierte Lösungen und können nicht immer nur die kurzfristigen Finanzlöcher stopfen. Man kann sich außerdem auch Übergangsmodelle für die älteren Erwerbstätigen und Rentner überlegen, bei denen nur begrenzt zusätzlich angespart wird und demnach auch die Leistungen begrenzt sind.

WELT: Dieser Tage wird auch ein Dekret von US-Präsident Donald Trump diskutiert, das die Medikamentenpreise in den USA senken soll. Experten warnen vor den Folgen für Deutschland und Europa. Womit rechnen Sie?

WASEM: Das ist ein ganz wichtiges, schwieriges Thema. Man muss Trump insofern recht geben, als die Pharmaunternehmen heute tatsächlich ihre Gewinne und die Refinanzierung ihrer Forschungsund Entwicklungskosten deutlich überproportional in den USA holen. Die Arzneimittelkosten sind dort zwei bis drei Mal so hoch wie bei uns, teilweise sogar noch höher. Wenn die USA jetzt Ernst machen damit, künftig nicht mehr zahlen zu wollen als Europa, dann werden die Pharmaunternehmen zwingend höhere Preise in Europa durchsetzen müssen.

Wenn sie das nicht können, werden sie sich überlegen, ob sie ihre Arzneimittel entweder deutlich später oder gar nicht mehr auf den deutschen Markt bringen.

WELT: Wie sollte die EU jetzt aus Ihrer Sicht reagieren?

WASEM: Auf Europa kommt jetzt eine ganz schwierige Herausforderung zu, bei der wir uns fragen müssen: Sind wir bereit, deutlich höhere Preise für Arzneimittel zu zahlen, oder sind wir bereit, in Kauf zu nehmen, dass es eine Reihe von Medikamenten nur noch in den USA gibt? Da Trump auf Europa insgesamt zielt, wäre eine gemeinsame europäische Strategie sinnvoll.

Geisteswissenschaften / Gesellschaftswissenschaften / Politikwissenschaften / Bildungswissenschaften

BAUEN + (Fachzeitschrift) vom 15.05.2025

Studie zu CO2-neutralen Gebäuden: Sozial gerechte Sanierung

Studie zu CO2-neutralen Gebäuden: Sozial gerechte Sanierung Energetische Sanierungen in doppeltem Tempo und der Verzicht auf ressourcenintensiven Neubau sind nötig, um den Gebäudesektor in Deutschland bis 2050 unabhängig von Energien aus fossilen Quellen zu gestalten. Das sind die Ergebnisse einer Studie unter Leitung des Instituts für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen, an der auch die Universität Linz beteiligt war. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen betonen eine sozial gerechte Transformation mit vermögensabhängigen Förderungen. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift »npj Climate Action« veröffentlicht.

Kostenfreier Download des Artikels: https://rdcu.be/ee0OS > www.uni-due.de

T-Online.de am 15.05.2025

Neue Tiegelschule soll 2026 öffnen

Derzeit wird im Essener Nordviertel eine neue Schule gebaut. Die Eröffnung soll bereits 2026 erfolgen. Wie die genauen Pläne aussehen.

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Animation der neuen Tiegelschule: Die inklusive Ganztagseinrichtung soll 2026 öffnen. (Quelle: Stadt Essen/ Architekten Wannemacher + Möller GmbH)

Im Nordviertel von Essen wird derzeit eine neue Schule gebaut. Der Unterricht in der neuen Tiegelschule soll bereits 2026 starten, wie die Stadt am Donnerstag (15. Mai) in einer Pressemitteilung erklärt. Der Schulbetrieb beginnt demnach am 3. September, sofern sich mindestens 50 Schülerinnen und Schüler anmelden. Das beschloss der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft am 14. Mai.

Die Tiegelschule entsteht an der Tiegelstraße 29 und wird eng mit der Universität Duisburg-Essen zusammenarbeiten. Studierende erhalten Praxiserfahrungen, während Wissenschaftler die schulische Entwicklung erforschen. Für die Ausstattung sind rund 768.700 Euro eingeplant. Geplant ist zudem die Schaffung neuer Stellen für einen Hausmeister und ein Schulsekretariat.

Die Eröffnung erfolgt unter dem vorläufigen Namen "Tiegelschule, städtische Grundschule". Ein endgültiger Name soll nach der Eröffnung durch die Schulkonferenz festgelegt werden.

Neubau bereits 2019 beschlossen

Bereits im Februar 2019 hatte der Rat den Neubau beschlossen, da das alte Gebäude abgerissen wurde. Der Rohbau endete im August 2024; die Fertigstellung ist Anfang 2026 vorgesehen. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 34,5 Millionen Euro.
Als inklusive Ganztagsgrundschule wird sie moderne Lernräume wie ein "Grünes Klassenzimmer" bieten, sowie einen Schulgarten und eine Turnhalle.

PTA Forum (Pharmazeutische Zeitung) (Supplement) vom 15.05.2025, S. 56

Bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen

Bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen Die Symptomatik bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen ist komplex und multifaktoriell. Der chronische Charakter der Beschwerden fördere bei den Betroffenen ein ausgeprägtes Gefühl der Hilflosigkeit, so Psychologin Prof. Dr. Silja Bellingrath, Universität Duisburg-Essen. Zu den typischen physischen Beschwerden kommen daher häufig psychische Faktoren hinzu. Dabei sei es besonders wichtig zu betonen, dass deren Beteiligung nicht bedeutet, dass die Beschwerden eingebildet sind. Sie sind real - jedoch könne die Psy-Iberogast che die Symptome verstärken oder aufrechterhalten. Vielen Betroffenen sei nicht bewusst, dass psychische Faktoren wie Stress oder Ängste die Symptome verstärken können. Deshalb sei es besonders bedeutsam, im Rahmen eines multimodalen Thera-Classic PFLANZLICHES ARZNEIMITTEL Bei funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen mit Beschwerden wie Magenschmerzen Völlegefühl, Blähungen Magen-Darm-Krämpfen Übelkeit, Sodbrennen pieansatzes auch über die Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche aufzuklären.

Zudem können im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung auch evidenzbasierte Phytopharmaka einen wichtigen Beitrag leisten: Iberogast® Classic (STW 5) bietet bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden durch eher kurzfristige und situative Auslöser eine wirksame medikamentöse Option zur Symptomlinderung. Iberogast® Advance (STW 5-II) eignet sich unter anderem bei Beschwerden durch stressbedingte, eher langfristige Belastungen. 50 ml N2 Iberogast ADVANCE PFLANZLICHES ARZNEIMITTEL Bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom mit Magenschmerzen Völlegefühl, Blähungen Magen-Darm-Krämpfen Übelkeit, Sodbrennen 50 m

Dithmarscher Landeszeitung (Tageszeitung) vom 16.05.2025, S. 18

1000 Anrufe voller Verzweiflung

Wenn Alltag krank macht: Im Gode Tied in Büsum beginnen erschöpfte Mütter ihren Weg zurück ins Leben. Doch der Weg dahin ist steinig.

Büsum

Die Kuren werden zwar zumeist von den Krankenkassen bewilligt, aber die Platzsuche ist eine Katastrophe.

Katrin Schmidt

Die Stimme von Katrin Schmidt klingt ruhig – und doch trägt sie die Wucht von unzähligen Hilferufen in sich. Jeden Monat rufen verzweifelte, weinende Mütter im Büsumer Kurzentrum "Gode Tied" an – weil sie erschöpft sind, nicht mehr weiterwissen, keinen Therapieplatz finden. "Wir haben manchmal 1000 Anrufe im Monat", sagt die 61-jährige Juristin, die das evangelische Kurzentrum Gode Tied in Büsum unter der Trägerschaft der Nordkirche leitet.

Hier, im Kurzentrum, können Mütter im Rahmen einer Mutter-Kind-Kur "einfach mal wieder durchatmen". Denn: Das Leben wie im Hamsterrad verursacht häufig gravierende Gesundheitsgefährdungen, Erschöpfung bis zum Burn-out, Angstzustände, Depressionen oder auch Schlafstörungen.

Wenn der Alltag zur Überlastung wird

Aber: Der Aufenthalt im Gode Tied hat nichts mit Urlaub zu tun. Eine dreiwöchige Mutter-Kind-Kur, sagt Schmidt, "ist harte Arbeit an sich selbst". Körperlich, seelisch – und emotional. "Man muss sich mit solchen Belastungen auseinandersetzen, damit der Weg, der gegangen wird, von Erfolg gekrönt ist", so Schmidt. "Die Mütter, die zu uns kommen, sind erschöpft." In den vergangenen Jahren seien das immer mehr geworden. "Weil sie in der Coronazeit neben ihrem Job für die Kinderbetreuung verantwortlich waren, sich mit Ängsten und Sorgen auseinandersetzen mussten, etwa wegen der Inflation." Hinzu kommt, dass die Belastung im Job zugenommen habe. Laut Müttergenesungswerk sind 24 Prozent aller Mütter überlastet und kurbedürftig.

Hinzu kommt, dass Frauen nach wie vor die "Familienstütze" sind, so Schmidt. Das mache sich unter anderem im Aufwand bemerkbar. In einer repräsentativen Onlinebefragung, die das Institut Arbeit und Qualifikation für die Bertelsmann-Stiftung durchgeführt hat, gaben Frauen an, 27,5 Stunden pro Woche in die Kinderbetreuung zu investieren. Bei Männern seien es wöchentlich nur 17,5 Stunden. "Der Mehraufwand summiert sich", sagt Schmidt. Und gleichzeitig kümmern sich die Frauen um pflegebedürftige Angehörige. Und sie trauern – um Eltern, Partner, Kinder. "Mutter-Kind-Kuren sind wichtiger denn je."

Wenn die Platzsuche zur Katastrophe wird

Doch damit nicht genug: Mittlerweile haben die Betroffenen sehr komplexe Belastungen, sagt Schmidt. Die Frauen leiden nicht nur unter der Erschöpfung, sondern haben nun zunehmend chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Neurodermitis, Asthma. "Auch das war vor einigen Jahren noch anders", so Schmidt. All den Betroffenen soll in Büsum geholfen werden.

Doch der Weg zur Kur ist steinig. "Die Kuren werden zwar zumeist von den Krankenkassen bewilligt, aber die Platzsuche ist eine Katastrophe", sagt Schmidt. Eine Wartezeit von einem Jahr oder länger ist keine Ausnahme, nicht nur in Büsum, sondern im gesamten Bundesgebiet. "Das Problem ist: Die Mütter sind jetzt erschöpft. Nicht in zwölf Monaten. Das Leid der Menschen geht mir sehr nah", so Schmidt. Um den langen Wartezeiten entgegenzuwirken, brauche es Geld und Personal. "Wir sind im neuen Koalitionsvertrag erwähnt worden, darauf pochen wir", so die 61-Jährige.

Drei Wochen Kur sollen den Weg in ein neues Leben ebnen

Im Gode Tied kümmern sich 65 Mitarbeiter darum, dass Mütter und ihre Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren neue Kraft schöpfen können. Die Kur dauert drei Wochen – im Gode Tied, das 40 Mütter und 70 Kinder aufnehmen kann. Nach Aufnahmegesprächen mit Ärztin, Psychologin und Sozialpädagogin wird ein individueller Therapieplan erstellt – mit Sport, medizinischen Checks, Gesprächen. Alles darauf ausgerichtet, Körper und Seele wieder in Bewegung zu bringen, sagt Schmidt.

50. Geburtstag: Gode Tied feiert mit Besuchern

Das evangelische Kurzentrum feiert am 22. Mai sein 50-jähriges Bestehen. "Es sind einige Highlights zu erwarten." Einige prominente Gäste werden dabei sein. Viel mehr möchte Schmidt nicht verraten. Allerdings: Es handelt sich hierbei um eine nicht öffentliche Veranstaltung.

RTL Aktuell (TV) 15.05.2025

Friedensgipfel in Istanbul

Suchbegriff: Universität Duisburg-Essen

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RTL Aktuell: Es wird über den Friedensgipfel in der Türkei berichtet. Dabei haben sich der ukrainische und der türkische Präsident getroffen. Der russische Präsident Putin ist nicht erschienen. Tobias Debiel von der Uni Duisburg-Essen kommentiert das Treffen.

n-tv Online am 15.05.2025

Istanbul-Gespräche - was für einen Durchbruch nötig ist

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist zu Gesprächen in die türkische Hauptstadt Ankara. In Istanbul finden aktuell Friedensverhandlungen statt. Doch der russische Präsident Putin bleibt fern. Friedens- und Konfliktforscher, Prof. Tobias Debiel, erklärt, was für einen Durchbruch in den Verhandlungen nötig ist.

Deutschlandfunk Kultur (Radio) 14.05.2025

Kann Merz Kanzler?

Suchbegriff: Universität Duisburg-Essen

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Studio 9: Friedrich Merz gibt seine erste Regierungserklärung im Bundestag als neuer Bundeskanzler. Kann Merz Kanzler? Welche Eigenschaften brauch man als Kanzler? Im Gespräch Politikwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Blätte an der Universität Duisburg-Essen.

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