Offenbach-Post, Offenbach vom 23.05.2025, S. 25 (Tageszeitung / täglich außer Sonntag, Offenbach)
Rubrik im PS: | Osthessen |
Auflage: | 23.000 |
Reichweite: | 53.590 |
Ressort: | Offenbach |
VERKEHRSBERICHT
Raserei ist Gefahr Nummer eins
Weniger Unfälle insgesamt – mehr Todesopfer
Offenbach – Wie oft hat’s im vergangenen Jahr gekracht? Das und mehr verrät die Verkehrsstatistik des Polizeipräsidiums Südosthessen. Obwohl es laut dem Bericht vor allem bei den Verkehrstoten einen deutlichen Anstieg gab, verzeichnet die Behörde bei einigen anderen Messwerten Rückgänge.
Insgesamt weniger Unfälle
So zeigt man sich bei der Polizei mit der allgemeinen Unfalllage durchaus zufrieden. So sei die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Vorjahresvergleich "erfreulicherweise leicht auf 13859 gesunken", während in 2023 noch 36 mehr Unfälle aufgenommen wurden. Diese Zahl war allerdings von 2022 mit 12953 um fast 100 aufgenommene Unfälle gestiegen.
Hauptunfallursache bei Situationen mit Verletzten ist und bleibt laut Behörde überhöhte Geschwindigkeit. Danach folgen die Missachtung der Vorfahrt, Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren und zu dichtes Auffahren.
Deutlicher ging dem Bericht zufolge die Zahl der Fahrradunfälle auf 533 zurück, 83 weniger als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Schwerverletzten sei im Vergleich gesunken, von 392 im Jahr 2023 auf nun 355. Des Weiteren sank die Zahl der Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol und berauschenden Mitteln leicht um 32 auf 443.
Einen Anstieg gab es dagegen bei den Unfällen mit E-Scootern. Waren es im Vorjahr 91, schlagen 2024 113 Unfälle mit E-Rollern zu Buche. Diese Zahlen erfasst die Polizei allerdings erst zum zweiten Mal. In 60 Prozent der Fälle habe die Schuld bei den Scooterfahrern gelegen. Häufigste Ursachen waren laut Polizei mangelnde Verkehrstüchtigkeit der Roller, Fehler beim Einfahren in den Fließverkehr und Missachtung von Vorfahrtsregeln.
Die beunruhigendste Zahl ist in der Statistik die Aufstellung zu den Verkehrstoten. War diese 2022 und 2023 noch konstant bei 19 geblieben, sprang sie laut Polizei 2024 auf 25 tödliche Unfälle. Unter den Verkehrstoten befanden sich sieben Fußgängerinnen und Fußgänger sowie vier Radfahrerinnen und Radfahrer und damit insgesamt elf sogenannte "schwächere Verkehrsteilnehmer". Acht der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften, 15 auf den außerhalb gelegenen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sowie zwei auf den Autobahnen, heißt es von der Polizei. Allein zehn tödliche Unfälle führt die Polizei auf überhöhte Geschwindigkeit zurück – im Vorjahreszeitraum waren es im Vergleich sechs.
POP / PKB