Werra-Rundschau, Eschwege vom 23.05.2025, S. 3 (Tageszeitung / täglich außer Sonntag, Eschwege)
Rubrik im PS: | Osthessen |
Auflage: | 7.511 |
Reichweite: | 17.501 |
Ressort: | Lokales |
Bahnübergang nachts dicht
Albungen: Sperrung an vier Tagen zwischen 2. und 16. Juni
Albungen – Entgegen erster Meldungen wird der Bahnübergang in Albungen doch nicht für die vollen sechs Wochen der Gleisarbeiten auf der Strecke Eschwege West bis Bad Sooden-Allendorf gesperrt. Von 15. Mai bis 27. Juni finden die Arbeiten statt, der Bahnübergang und damit die einzige offizielle Zufahrt in den Eschweger Stadtteil ist aber nur an einzelnen Tagen und dann insbesondere über Nacht gesperrt.
Inzwischen hat sich die DB in Absprache mit dem Eschweger Ordnungsamt auf verbindliche Sperrzeiten für den Verkehr geeinigt. Sie finden an folgenden Tagen statt: Montag, 2. Juni, 18 Uhr bis Dienstag. 3. Juni, 10 Uhr Dienstag, 10. Juni, 18 Uhr bis Mittwoch, 11. Juni, 10 Uhr Sonntag, 15. Juni, 18 Uhr bis Montag, 16. Juni, 10 Uhr Montag, 16. Juni, 18 Uhr bis Mittwoch, 18. Juni, 6 Uhr.
"Während dieser Zeit führt die Umleitung über den Wirtschafts- und Fahrradweg nach Niederhone. "Dabei wird der Verkehr von Albungen bis zur Gemarkungsgrenze Niederhone mit einer Ampelanlage geregelt", weiß Albungens Ortsvorsteher Sebastian Friedrich.
Die Deutsche Bahn AG führt im Zuge ihres bundesweiten Programms "Neues Netz für Deutschland" innerhalb von sechs WochenGleiserneuerungen durch, teilt das Unternehmen mit. Zum Einsatz kommen u. a. eine Bettungsreinigungsmaschine, Stromerzeuger, Zweiwegebagger, Arbeitszüge, Gleisstopfmaschine, diverse Kleinmaschinen sowie eine akustische Warnanlage, die der Sicherheit der Arbeitenden im Gleisbereich dient. "Deshalb kann es in nachfolgendem Zeitraum zu erhöhten Lärm- und Staubbelästigungen kommen", sagt Marko Milosavljevic von der DB InfraGO AG.
Besonders das akustische Warnsystem (ATWS) sorgt für immensen Lärm. Denn: Um die Zeit der Bauarbeiten zu verkürzen, läuft der Bahnbetrieb auf dem Nachbargleis weiter. Deswegen wird die sogenannte Rottenwarnanlage eingesetzt. Sie warnt das Baustellenpersonal, die sogenannte Rotte, vor dem Herannahen eines Zuges und besteht in der Regel aus einer Reihe von Signalleuchten und akustischen Warnmeldern, die auf Stahlstangen oder Stativen am Rande des Gleisbetts alle 30 Meter montiert werden. Beim Herannahen eines Zuges, zum Beispiel durch einen Radkontakt im Gleisbett, werden die akustischen Signale aktiviert. "Solange die Rottenwarnanlage aktiviert ist, muss das Baustellenpersonal dem betreffenden Gleis fernbleiben und den Zug passieren lassen", heißt es vonseiten der DB InfraGO AG. Eine automatische Rottenwarnanlage ist systembedingt sehr laut (zwischen 97 und 126 Dezibel), um von den zu warnenden Gleisarbeitern selbst in der Nähe lauter Arbeitsmaschinen und mit aufgesetztem Gehörschutz gehört zu werden. Für Anwohner an Gleisen ist das während der Arbeiten eine Belastung.
Bereits im November 2022 war der Bahnübergang mit Umleitung über den Wirtschaftsweg für rund eine Woche gesperrt, weil Hessen Mobil am Bahnübergang eine Rinne in der Fahrbahn erneuert hatte. Albungen wird auf der einen Seite von der B 27, auf der anderen Seite von der Werra begrenzt. Hier gibt es lediglich eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer.
TOBIAS STÜCK