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Haller Tagblatt vom 06.02.2025, S. 9 (Tageszeitung / täglich außer Sonntag, Schwäbisch Hall)

       
Rubrik im PS:Print
Autor:Tobias Würth
Auflage:12.829
Reichweite:29.892
Ressort:Schwäbisch HALL

Verdi lässt Kitas bestreiken

Tarifverhandlungen Auch die Ämter werden bestreikt. Und: Bei den Busfahrern gibt es noch keine Einigung.

Schwäbisch Hall. Acht Prozent mehr Lohn und drei zusätzliche Urlaubstage. Das sind die Forderungen der Gewerkschaft Verdi für Angestellte im öffentlichen Dienst. "Wir streiken am Montag", teilt Christian Störtz, stellvertretender Verdi-Bezirksgeschäftsführer in Heilbronn, mit. "Die Stadtverwaltung ist darüber informiert." Jeder Beschäftigte soll ein Plus von mindestens 350 Euro erhalten. "Das sind nach Steuern nur 200 Euro und ermöglicht es einer Familie mal wieder Essen zu gehen, anstatt nur Fastfood zu kaufen", argumentiert Störtz. Zuletzt hatten die Verwaltungsmitarbeiter elf Prozent mehr erhalten, verteilt auf die Jahre 2023 und 2024. "Das hat gerade so die Inflation ausgeglichen", argumentiert Störtz.

Für Haller bedeutet das: Der Kita-Betrieb wird möglicherweise eingeschränkt. Einige Ämter sind wohl zu. Das Landratsamt wird am 10. Februar bestreikt. Auch die Kitas in Michelbach/Bilz und in Obersontheim könnten betroffen sein. "In den meisten Fällen weiß die Stadt im Vorfeld nicht, welche Abteilungen und Bereiche von wem bestreikt werden, das erfahren wir selbst zumeist erst am Tag des Streiks", schreibt die Stadtverwaltung. "Daher ist eine vorzeitige Erarbeitung von Notfallplänen insbesondere für Kindertageseinrichtungen, bei denen Streiktage vor allem für Familien eine besondere Auswirkung haben, nur schwer möglich." Die Stadt bittet darum alle Eltern, deren Kinder in städtischen Kindertageseinrichtungen sind, diese am Tag des Streiks nicht alleine in die Kita gehen zu lassen.

Busfahrer wollen mehr

Hall könnte von weiteren Streiks betroffen werden: Bei Busfahrern gibt es noch keine Einigung. Verdi bereitet Streiks vor. Mitarbeiter der Post haben bereits am Mittwoch, 29. Januar, im Kreis Hall gestreikt. Einige Bürger haben das daran gemerkt, dass am Ende der Woche besonders viele Briefe im Kasten waren. "Es wird punktuell gestreikt", berichtet Björn Schwind von Verdi Heilbronn-Neckar-Franken. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar vorgesehen, mit "Open End". Erst nach der Wahl am 23. Februar kämen wieder Streiks infrage, sagt Schwind. "Wir sind für die Demokratie und wollen die Wahl nicht gefährden."

"Mehr Leistung und mehr Arbeitszeit", hatte Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des Weltmarktführers Trumpf, in Hall zur Eröffnung des Gipfeltreffens der Weltmarktführer gefordert. Doch ihre Worte dringen offenbar nicht durch. ⇥Tobias Würth


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