Rubrik im PS: | Naturwissenschaften / Medizin |
Autor: | k.A. |
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Klassifizierung und Ergebnisse des "distal stent graft-induced new entry" nach der Frozen-Elephant-Trunk-Operation
Der "distale stent graft-induced new entry" (dSINE) stellt eine Komplikation nach der Frozen-Elephant-Trunk(FET)-Operation dar; er führt zu einem negativen Aortenremodellierung und hat eine hohe Reinterventionsrate. In der Studie wurden 512 Patient:innen, die zwischen 2005 und 2024 an dem Universitätsklinikum Essen mittels der FET-Technik operiert wurden, retrospektiv analysiert, mit dem Ziel, Inzidenz, Ergebnisse und unterschiedliche Erscheinungsformen von dSINE zu untersuchen. Von den 512 Patient:innen entwickelten 39 (7,6 %) nach durchschnittlich 3,0 ± 2,8 Jahren ein dSINE. Die Inzidenz variierte abhängig von den Aortenpathologien: 23 % bei chronischen Aortendissektionen, 5 % bei akuten Dissektionen und 2 % bei Aneurysmen. In 37/39 Fällen wurde eine Reintervention durchgeführt, wobei die Mehrzahl der Patienten endovaskulär versorgt wurde (32/39) und 5/39 offen-chirurgisch. In
den postoperativen computertomographischen Angiographien (CTA) wurden die Aortenflächen an der Landezone des Stent-Graft (SG) gemessen sowie ein Parameter für die verbleibende Entfaltungskapazität des SG berechnet. Es wurde eine neue CTA-basierte Klassifikation entwickelt; diese unterteilt den dSINE anhand der unterschiedlichen morphologischen Präsentation in 4 Kategorien: neuer Intimaeinriss mit der Ausbildung eines neuen falschen Lumens (74 %), eine neu aufgetretene Typ-B-Aortendissektion (5 %), ein Endoleak (13 %) sowie eine gedeckte Aortenruptur (8 %). Zusammenfassend präsentiert die Studie ein neues CTA-basiertes Klassifikationssystem für den dSINE und zeigt die klinische Relevanz, insbesondere aufgrund der hohen Reinterventionsraten und der damit einhergehenden Notwendigkeit für eine engmaschige bildgebende Nachsorge.